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Wasser ist Leben.

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Innsbruck ist in der glücklichen Lage, über schüttungsstarke Quellen mit hervorragender Qualität zu verfügen. Die Mühlauer Quelle ist grundsätzlich eine Karstquelle, jedoch eher mit einer Kluftgrundwasserquelle vergleichbar. Das Gebirge, in dem die Quelle entspringt, weist nur eine sehr geringe Verkarstung auf. Das Eindringen von Oberflächenwasser über Höhlensysteme ist nicht gegeben - die Sicherheit gegenüber Oberflächeneinflüssen ist daher sehr hoch.

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Das Relief ist wie geschaffen für das Auffangen und Speichern großer Niederschlagsmengen und für ihre Versickerung ins Berginnere. Von dem hochgelegenen, weit ausgedehnten Flachrelief her treten große Niederschlagsmengen in einen viele hundert Meter dicken und über 30 km² weiten Komplex durchlässiger Kalkgesteine ein. Vom Wasserwerk wurden im Süden am Inntalhang vier Stollen bis in die wasserführende Schicht in den Berg vorgetrieben.

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Die Quelle wurden mit einem insgesamt 1,6 km langen, begehbaren Stollen auf einer Seehöhe von 1140m gefasst. Die Quelle mündet in einen Sammelstollen, der das Wasser aus dem Berg liefert. Der größere Teil der Quelle ergießt sich unter zum Teil erheblichem Druck von allen Seiten in den Stollen. Mit einem Wasserdargebot von 750 - 2000 l/s je nach Jahreszeit stellt die Mühlauer Quelle das zentrale Standbein der Innsbrucker Wasserversorgung dar.

Von der Mühlauer Quelle gelangt das Wasser in zwei Druckrohrleitungen zum rd. 450m tiefer liegenden Trinkwasserkraftwerk Mühlau (Leistung: 6 MW). Dort wird seine Druckenergie dazu genutzt, Ökostrom für Innsbruck zu produzieren. Nach dieser „Erstnutzung" gelangt das für die Trinkwasserversorgung benötigte Wasser ohne jegliche Beeinträchtigung seiner Qualität druckfrei in den an das Kraftwerk angrenzenden Hochbehälter Mühlau.

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Der nicht für die Trinkwasserversorgung benötigte Wasseranteil wird zum rd. 125m tiefer gelegenen Naturstromkraftwerk Mühlau (Leistung: 1MW) abgeleitet und dort nochmals energetisch genutzt. Die gewonnene elektrische Energie wird in das örtliche Stromverteilernetz eingespeist. Trinkwasserkraftwerke vereinigen die Bereitstellung von Trinkwasser mit ökologisch und ökonomisch höchst sinnvoller Energie-Erzeugung.

Weitere 11 Quellen werden vom Wasserwerk Innsbruck genutzt. Diese Quellen verfügen in Summe über ein Schüttungsvermögen von 120 - 220 l/s (abhängig von der Jahreszeit). Ende der 1960-er Jahre wurde mit der Erschließung des Grundwasserfeldes Höttinger Au begonnen. Derzeit befinden sich ein Vertikalfilterbrunnen und ein Tiefbrunnen mit insgesamt einer Konsensmenge von 150 l/s in Betrieb. Die Brunnen haben für die Notwasserversorgung und Ersatzversorgung hohe Bedeutung.

Das gewonnene Trinkwasser wird über 13 Wasserbehälter verteilt. Der größte Hochbehälter (Mühlau) weist ein Speichervolumen von rd. 26.400 m3 auf. Alle Behälter haben zusammen ein Fassungsvermögen von rd. 35.000 m³, eine Menge, die den vollen Tagesbedarf der Stadt an Trinkwasser abdeckt. Alle Behälter werden regelmäßig kontrolliert und mindestens einmal jährlich gründlich gereinigt. Von den Wasserbehältern aus wird das Wasser ins Leitungsnetz eingespeist.

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Das Innsbrucker Trinkwasserleitungsnetz besteht aus eng vermaschten Verteilleitungen und einer übergeordneten Ringleitung. Zusätzlich verfügt die IKB über weitere rd. 33 km Transport- und 284 km Versorgungsleitungen sowie über 138,4 km Anschlussleitungen. Die Länge des gesamten Wasserleitungsnetzes beläuft sich auf rd. 455 km. Das Haupt- und Versorgungsleitungsnetz ist größtenteils ein Gussleitungsnetz. Es besteht aus den Werkstoffen Grauguss und Sphäroguss.

Seit einigen Jahren werden zum überwiegenden Anteil neue Haupt- und Versorgungsleitungen aus Polyethylen eingebaut. Das Durchschnittsalter des Haupt- und Versorgungsleitungsnetzes liegt derzeit bei rd. 48 Jahren. Obwohl seit ca. 10 Jahren ausschließlich Polyethylen-Hausanschlussleitungen verlegt werden, besteht das Hausanschlussleitungsnetz noch zu 74 % aus Stahl. Das Durchschnittsalter des Hausanschlussleitungsnetzes liegt derzeit bei ca. 40 Jahren. Dimensionierung und Material des Leitungsnetzes werden genau geplant.

Um den Einsatz des „besten Rohrmaterials" gewährleisten zu können, wurde von der IKB im Jahr 2005 unter den Aspekten der Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit ein Konzept zur Rohrmaterialauswahl erarbeitet. Das gesamte Wasserrohrnetz wird - und das ist ein „Unikat" - jährlich gespült und gereinigt. Die Spülung erfolgt aus Effizienzgründen in den Nachtstunden. Das Leitungsspülen stellt eine Vorsorgemaßnahme dar, die verhindern soll, dass die ausgezeichnete Qualität der Quellwässer auf dem Transport zum Kunden eine Minderung erfährt.

In diesem Zuge werden auch sämtliche Einbauten wie Absperrorgane und Hydranten auf Zustand und Funktionstüchtigkeit geprüft und das Rohrnetz auf Leckagen untersucht. Weiters wird bei den Hydranten die hydraulische Leistungsfähigkeit überprüft. Um die Wasserverlustrate weiterhin auf einem niederen Niveau zu halten, werden von der IKB laufend die Nachtmindestverbräuche in den einzelnen Versorgungszonen erhoben.

Sollten sie signifikant ansteigen, werden in den betroffenen Zonen Leckortungen u.a. mit Korrelatoren durchgeführt. Festgestellte bzw. gemeldete Gebrechen werden umgehend behoben, um die austretenden Wasserverlustmengen möglichst gering zu halten bzw. um Schäden und Folgeschäden zu minimieren. Jährlich erneuert die IKB über 1% des gesamten Rohrleitungsnetzes. 6 Drucksteigerungsanlagen sorgen für eine reibungslose Trinkwasserversorgung auf den höchsten Erhebungen. Weiters sind 2427 Hydranten installiert.

Das Innsbrucker Trinkwasser steht darüber hinaus unter strenger Beobachtung. In der Fernwirkzentrale des Wasserwerkes werden alle betriebsrelevanten Daten gesammelt. Die mengenmäßige Verteilung des Trinkwassers im Versorgungsnetz wird überwacht. Auch die Übertragung der Schüttungswerte, der Behälterstände, der Verbrauchswerte, der Wasserdrücke und der Schieberstellungen erfolgt vollautomatisiert.

Zudem werden über die Fernwirkanlage eine durchgehende Überwachung der Trinkwasseranlagen und der Objektschutz sichergestellt. Die Wässer der einzelnen Quellen, vor allem jedoch der Mühlauer Quelle, verweilen mehre Jahre in den verschiedenen geologischen Schichten des Gebirges. Durch die lange Verweildauer des Wassers in den verschiedenen geologischen Schichten wird das Niederschlagswasser gründlich gereinigt. Dieser Umstand ist unter anderem Ursache für die hervorragende Qualität der Quellen und ermöglicht es, die Wässer ohne Aufbereitung und Desinfektion direkt den Kunden zur Verfügung zu stellen.

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Die Fassung der Mühlauer Quelle erfolgte in einer hygienisch vorbildlichen Weise. Beim Stollenbau wurde ausschließlich Stahlbeton verwendet, um keine organischen Substanzen mit dem reinen Trinkwasser in Kontakt zu bringen. Schleusen und Wehranlagen im Stollensystem ermöglichen das Absperren einzelner Stollen und somit deren gründliche Reinigung. Das Wasser der Mühlauer Quelle weist eine einwandfreie bakteriologische Qualität auf und eine Temperatur von 5 °C beim Stollenaustritt.

Stets einwandfreie Befunde weisen auch die zwei Brunnen und die weiteren Quellen auf, die von der IKB für die Trinkwasserversorgung genutzt werden. Sämtliche Trinkwasserressourcen werden gemäß Trinkwasserverordnung in den Gewinnungs-, Speicherungs,- und Verteilungsanlagen regelmäßigen Qualitätskontrollen unterzogen und die ausführlichen Analysen werden auf der Homepage der IKB veröffentlicht.

Auch Weitblick gehört zur Qualitätssicherung! Ein besonderes Augenmerk gilt daher dem Schutz der Wasserressourcen. Die IKB hat bereits vor Jahren die Ausweisung von Schutz- und Schongebieten bei der Behörde beantragt. Diese wurden rechtskräftig verordnet und werden laufend kontrolliert. Fazit: Alle Analysen liegen weit unter den zulässigen Parameterwerten für Nitrate, Pestizide oder anderer Schadstoffe. Das Thema Klimawandel bereitet der IKB keine große Sorge: Die Niederschlagsmenge - egal ob Regen oder Schnee - sollte laut Experten gleich bleiben.

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