Wasser Glossar
Wärmekapazität
Als Wärmekapazität bezeichnet man das Verhältnis der einem Körper zugeführten Wärmemenge zu der dadurch bedingten Temperaturänderung. Die spezifische Wärmekapazität oder spezifische Wärme ist die auf die Masseneinheit des Stoffes bezogene Wärmekapazität. Wasser hat eine ungewöhnlich hohe spezifische Wärmekapazität, was sich durch den Energieaufwand erklärt, der für das Aufbrechen der Wasserstoffbrücken notwendig ist. Durch seine hohe spezifische Wärme ist Wasser ein ausgezeichneter Wärmespeicher. In der Natur stellen alle offenen Gewässer aufgrund dieser Eigenschaft ein klimaregulierendes Wärmereservoir dar. Technisch wird diese Eigenschaft in der Heizungstechnik genutzt. Weiters eignet sich Wasser als Kühlmittel zur Abführung von Wärmemengen zB bei Motoren.
Wasser
Wasser entsteht aus dem häufigsten und dem dritthäufigsten Element des Universums, aus 2 Gasen, nämlich Wasserstoff und Sauerstoff im Verhältnis 2 -1, und ist eine chemische Verbindung von hoher Beständigkeit. Pflanzen und Tiere bestehen ebenso wie der menschliche Organismus zum überwiegenden Teil aus Wasser. Wasser vermittelt die komplizierten chemischen und physikalischen Prozesse innerhalb und außerhalb der Körperzellen und regelt die Körpertemperatur, indem es durch Verdunstungsvorgänge dem Organismus Wärme entzieht.
Unter natürlichen Bedingungen kommt Wasser in allen drei Aggregatzuständen, also fest (Eis, Schnee), flüssig (Regen, Gewässer) und gasförmig (Wasserdampf) vor. Es befindet sich in einem immerwährenden Kreislaufprozess, wobei es in diesem Kreislauf ständig seine Beschaffenheit ändert. Ausgangsbasis bilden die riesigen natürlichen Wasservorräte der Meere, die 71 % der Erdoberfläche bedecken.
Wasser ermöglicht durch seine spezifischen Eigenschaften viele Vorgänge in der belebten und unbelebten Natur. Unter den vielen, auf unserem Planeten vorkommenden Stoffen, nimmt Wasser aufgrund seiner Eigenschaften eine Sonderstellung ein. Reines Wasser ist geruchlos, farblos und geschmacklos und hat bei + 4 °C seine größte Dichte und damit sein größtes spezifisches Gewicht (Anomalie des Wassers). Beim Gefrierpunkt von 0 °C nimmt das Volumen um rund 9,5 % zu. Eigentlich sollte Wasser aufgrund seines niedrigen Molekulargewichtes bei Zimmertemperatur gasförmig vorliegen. Auch der Vergleich mit analogen Wasserstoffverbindungen anderer Elemente zeigt die ungewöhnlich hohe Lage des Siedepunktes und des Gefrierpunktes von Wasser. Der Schmelz- oder Gefrierpunkt des Wassers liegt bei 0 °C, der Siedepunkt bei + 100 °C. Diese beiden Temperaturen dienen als Fixpunkte für die Gradeinteilung der Celsius-Thermometerskala. Durch seine hohe spezifische Wärme ist Wasser ein ausgezeichneter Wärmespeicher. In der Natur stellen alle offenen Gewässer aufgrund dieser Eigenschaft ein Klima regulierendes Wärmereservoir dar - das Wasser nimmt tagsüber die Wärmeenergie auf und gibt sie nachts wieder ab. Außerdem ist es ausgezeichnetes Lösungsmittel. Reines Wasser ist ein schlechter Leiter für elektrischen Strom und unterscheidet sich von den meisten Flüssigkeiten durch seine besonders geringe Kompressibilität. Die geringe Kompressibilität des Wassers ist für seinen Transport und seine Verteilung in geschlossenen Rohrnetzen von großer Bedeutung.
Wasseraufbereitung
An Trinkwasser werden hohe Anforderungen gestellt und die Wasserbeschaffenheit der verschiedenen Wasservorkommen ist sehr unterschiedlich. In nicht wenigen Fällen ist man gezwungen, auch Rohwasser, das nicht in allen Kriterien den Anforderungen entspricht oder auch von diesen nur geringfügig abweicht, zur Trinkwasserversorgung heranzuziehen. Diese Wässer muss man entsprechend aufbereiten, d.h. in ihren Eigenschaften an die bestehenden Anforderungen anpassen, was mit Hilfe von speziellen Wasseraufbereitungsverfahren gelingt. Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen physikalischen Verfahren (z.B. Abtrennung von festen Stoffen und Gasen), chemischen Verfahren (z.B. Zusatz von Stoffen, die mit bestimmten Inhaltsstoffen so reagieren sollen, dass die Reaktionsprodukte gut abtrennbar sind) und biologische Verfahren (die auf die Mitwirkung von Mikroorganismen angewiesen sind)
Wassereigentum
Im Regelfall ist das Wasser in Europa öffentliches Eigentum. In Österreich wird zwischen öffentlichen und privaten Gewässern unterschieden. Diese Einteilung ist für zahlreiche Regelungen des Wasserrechtsgesetzes bedeutsam (u.a. für die Bewilligungspflicht von Wassernutzungen und von Maßnahmen zur Abwehr von Hochwässern). Privatgewässer gehören in der Regel dem Grundeigentümer - Grundwasser ist seit 1934 eindeutig Privatgewässer. Wasser ist aber nur eingeschränkt privat, das heißt der Grundbesitzer kann in Österreich mit seinem Wasser nicht machen, was er will. Jemand, der sein Wasser aus einem eigenen Brunnen bezieht, braucht dafür keine behördliche Genehmigung. Jede Nutzung, die über den Eigengebrauch hinausgeht, erfordert aber eine behördliche Genehmigung. Werden mit dem Hausbrunnen Dritte versorgt ist für die Nutzung des Wassers eine wasserrechtliche Genehmigung unabdingbar. Die Behörde legt eine Konsensmenge fest, das heißt eine maximale Menge Wasser, zumeist in Liter pro Sekunde. Das Eigentumsrecht bezieht sich bei fließenden Privatgewässern nicht bloß auf das Flussbett, sondern auch auf die Wasserwelle. Einem privaten Eigentümer kann aber das Flussbett gehören, die Wasserwelle (der Wasserkörper) dazu aber nicht unbedingt. Die fließende Welle entzieht sich meistens der Gewalt des Eigentümers, sofern er nicht Vorkehrungen zu deren Ergreifung getroffen hat. Besonders relevant werden die Eigentumsverhältnisse, wenn es um die kommerzielle Verwertung geht, etwa bei der Errichtung von Flusskraftwerken. Das Wasserrecht legt auch fest, dass private Gewässer, in die ein öffentliches Gewässer einmündet, automatisch zu einem öffentlichen Gewässer werden, obwohl das Bachbett privat bleibt. Österreichs große Flüsse sind alle öffentlich. Die Österreichische Bundesforste gelten als Österreichs größte Wasserbesitzer.
Wasserhygiene
Unter Hygiene fasst man alle jene Maßnahmen zusammen, die vorbeugend gegen das Entstehen oder die Verbreitung von Krankheiten getroffen werden. Wichtigste Aufgabe in der Hygiene ist daher nicht, auf ein Ereignis zu reagieren, sondern vorsorgemäßig tätig zu sein. Im Rahmen der modernen Hygiene sprechen wir von Umwelthygiene, Krankenhaushygiene, Lebensmittel- und Wasserhygiene, Seuchenhygiene, Arbeitshygiene u.m. Im Hinblick auf die zentrale Funktion des Wassers für das Leben und die Aufrechterhaltung der Gesundheit ist es verständlich, dass der Wasserhygiene eine besondere Bedeutung zukommt. Trinkwasser nimmt bei Nutzung verschiedenartigste Stoffe auf und wird zu Abwasser. Kontakte zwischen Abwasser und Trinkwasser haben seit jeher zu Krankheiten geführt, wie Cholera, Typhus, Ruhr, Poliomyelitis, Hepatitis u.a.m. Die moderne Technik und Zivilisation bringen für Trinkwasserressourcen zusätzliche Gefahren, wie etwa Mineralölprodukte, Pestizide, Lösungsmittel und andere. Kommt Trinkwasser in Kontakt mit Abwasser und den darin enthaltenen pathogenen Wasserinhaltsstoffen ist die einwandfreie Hygiene nicht mehr gegeben. Die moderne Technik und Zivilisation bringen für Trinkwasserressourcen zusätzliche Gefahren, wie etwa Mineralölprodukte, Pestizide, Lösungsmittel und andere. Trinkwasserleitungen und Leitungen von Abwasser und Nutzwasser sind daher strikt zu trennen.
Wasserkreislauf
Als Wasserkreislauf bezeichnet man die Reihe aufeinander folgender Stadien, die das Wasser auf dem Weg von der Atmosphäre zur Erde und zurück zur Atmosphäre durchläuft. Vor allem durch den Einfluss der Sonnenwärme verdunstet Wasser von der Oberfläche der Gewässer, der Pflanzen und des Bodens, steigt hoch und bildet durch Abkühlung in kälteren Luftschichten und nachfolgende Kondensation (das heißt Verdichtung und Verflüssigung) Wolken, die bei weiterer Abkühlung als Regen, Schnee oder Hagel wieder zur Erde kommen und den Niederschlag bilden. Der weitere Weg des Niederschlagswassers ist nicht einheitlich. Zum Teil gelangt es direkt oder an der Erdoberfläche fließend in Gewässer (Flüsse, Ströme, Seen, Meere), um an deren Oberflächen wieder zu verdunsten. Diesen Weg der Niederschlagswässer bezeichnet man als oberirdischen Wasserkreislauf. Zum anderen Teil verdunstet das Niederschlagswasser sogleich von der Erdoberfläche oder von Pflanzenoberflächen weg. Ein Teil dringt in die Erdoberfläche ein, wo er jedoch schon aus geringer Tiefe von den Pflanzenwurzeln aufgesaugt und den Pflanzen zugeführt wird, die das Wasser auf ihrer Oberfläche wieder verdunsten lassen. Nur ein geringer Rest tritt tiefer in den Boden ein, soweit dieser entsprechende Poren, Spalten oder Klüfte aufweist. Auf diesem Weg und durch die Exfiltration aus Gewässern bildet sich Grundwasser, welches an Quellen wieder an die Oberfläche tritt oder in Gewässer infiltrieren kann.
Wassermeister
Die Komplexität der riesigen Wasserinfrastruktur wird auf dieser Homepage reichlich dokumentiert. Es ist daher nur allzu verständlich, dass die österreichische Wasserbranche größtes Augenmerk auf kompetentes und gut ausgebildetes Personal legt. All jene Menschen, die dafür sorgen, dass das wichtigste Lebensmittel rund um die Uhr zur Verfügung steht, müssen nicht nur in der Lage sein, den Betrieb, die Wartung und die Instandhaltung von Wasserversorgungsanlagen fachgerecht durchzuführen, sondern auch mit der rasanten Entwicklung der Technik mitzuhalten. Die ÖVGW hat unter diesem Gesichtspunkt im Sinne ihrer Mitglieder das ÖVGW-Wassermeister-Zertifikat geschaffen. Dieses stellt einen behördlich akzeptierten Nachweis der fachgerechten Schulung gemäß Trinkwasserverordnung dar und befähigt den Inhaber zum Betrieb, zur Instandhaltung und zur Wartung von Trinkwasserversorgungsanlagen. Die Geltungsdauer des Zertifikates ist 5 Jahre. Voraussetzung für die Verlängerung der Geltungsdauer eines Zertifikates ist, dass der Inhaber durch den Besuch von Weiterbildungsveranstaltungen eine erforderliche Punktezahl erreicht hat oder eine neuerliche Prüfung ablegt. Durch diese absolvierten Fortbildungsveranstaltungen ist das Unternehmen zudem laufend über den aktuellen Stand der Technik und darüber hinaus über die Entwicklungen in Recht und Wirtschaft informiert. Mehr über das ÖVGW-Wassermeister-Zertifikat erfahren Sie auf der Homepage der ÖVGW .
Wasserrechtsbehörde
Die Wasserrechtsbehörde übt die ausschließliche Hoheit über alle Gewässer und über alle Arten von Nutzungen und Wasserbauten aus. Die Wasserrechtsbehörde kann - soweit im öffentlichen Interesse notwendig - in fremde Rechte eingreifen. In dringenden Fällen, z.B. bei unmittelbarer Gefahr, kann die Wasserrechtsbehörde sofort handeln. Alle Eingriffe sind zu entschädigen. Die Festsetzung der Entschädigung ist ein wichtiger Teil des wasserrechtlichen Verfahrens und die Wasserrechtsbehörde ist hiefür zuständig. Die Wasserrechtsbehörde hat die Möglichkeit Schutz- und Schongebiet im Einzugsgebiet einer Wasserversorgungsanlage auszuweisen, um die wertvollen Wasserressourcen zu schützen. Sofern im Wasserrechtsgesetz keine anderweitigen Bestimmungen über die Zuständigkeit enthalten sind, ist in erster Instanz die Bezirksverwaltungsbehörde zuständig.
Wasserrechtsgesetz
Das Wasserrechtsgesetz gehört dem Bereich des öffentlichen Rechtes an. Sein beherrschender Gedanke ist die Sorge für das öffentliche Wohl und die Bedachtnahme auf fremde Rechte. Die Pflicht zur Wahrung des öffentlichen Interesses und der bestehenden Rechte Dritter durchzieht wie ein roter Faden das ganze Gesetz. Die ausschließliche Hoheit über alle Gewässer und über alle Arten von Nutzungen und Wasserbauten übt die Wasserrechtsbehörde aus. Ohne ihre Zustimmung darf niemand, auch nicht der Staat, irgendwie nennenswert in ein Gewässer eingreifen.
Wassersicherheitsplan (WSP)
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat es sich zum Ziel gesetzt, einen weltweiten Standard für Trinkwasserqualität zu definieren. Die dritte Edition bildet die Vorlage für Water Safety Plans (WSP), so genannte Wassersicherheitspläne, die ein umfassendes Trinkwasserqualitätsmanagement von der Quelle bis zum Wasserhahn ermöglichen sollen. So können potenzielle Kontaminationsquellen bereits im Vorfeld identifiziert und Beeinträchtigungen der Wasserqualität entsprechend vorgebeugt werden. Für Osterreich hat sich zwar das Multi-Barrieren-System als durchaus effizientes Mittel zur Qualitätssicherung erwiesen, eine nachhaltige Qualitätssicherung kann jedoch nur durch ein Qualitätsmanagementsystem noch effizienter und sicherer erfolgen. Die im WSP vorgesehene, bisher ausschließlich in der Lebensmittelindustrie angewandte Kritische Steurungspunktanalyse (HACCP) wird somit auch in den Trinkwasserbereich in Form einer Risikoanalyse und -bewertung eingebunden. In der gesamten Anlage bedient man sich einer Betriebsführungssoftware, um die einzelnen Anlageteile hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit eines negativen Ereignisses sowie dessen möglicher Auswirkung und Häufigkeit zu beurteilen. Ein wesentlicher Punkt sind die sog. Risikoprioritätszahlen (RPZ) welche indizieren, wie wahrscheinlich und gefährlich ein Risikofaktor für die Wasserqualität und somit den Konsumenten ist. Denen zufolge erhebt der Trinkwasserversorger sämtliche für die Qualität des Trinkwassers relevanten Risikofaktoren in seinem Unternehmen. Er ermittelt wie oft ein Schadensfall eintreten kann, welche Auswirkungen dieser Schadensfall hat und wie gut dieser mögliche Schaden zu erkennen ist. Mittels Bewertungsskalen wird die Sensibilität der betroffenen Bereiche abgebildet. Die erforderlichen Maßnahmen zur Wiederherstellung des Betriebs werden im WSP vorgegeben. Hand in Hand mit der Verbesserung des Qualitätsstandards durch die Einführung des WSP geht auch eine umfassende Aufzeichnungs- und Dokumentationspflicht für die Wasserversorger sowie deren unmittelbare Informationsverpflichtung gegenüber ihren Konsumenten und den zuständigen Behörden im Falle von Qualitätsbeeinträchtigungen. Tulln gilt als Pionier und Paradebeispiel - die Stadt an der Donau ist EU-weite Pilotgemeinde - für die Umsetzung des WSP.
Wassertürme
Wassertürme dienen der Speicherung von (Trink) -wasser und werden in der Nähe von Versorgungsgebieten gebaut. Jeder Wasserturm enthält einen Behälter und sorgt aufgrund der erhöhten Lage für einen kontinuierlichen Druck im Wassernetz. Dieser ist abhängig von der Höhe des Wasserturms. Die Gebäude der Stadt werden allein durch die Schwerkraft mit Wasser versorgt. Kein Abnehmer darf höher als der oberste Einspeisungspunkt des Turmes liegen. Besonders in der Zeit der Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert erlebte der Bau von Wassertürmen seine Blütezeit. Ab 1840 - mit der Notwendigkeit der Wasserversorgung der dampfgetriebener Lokomotiven - breiteten sich Wassertürme rasant über die meisten europäische Länder aus; viele Wassertürme befanden sich entlang von Bahnlinien. Wassertürme gibt es in vielen Größen und Bauarten. Die ersten Wassertürme besaßen rechteckige Wasserbehälter mit flachem Boden und wurden in Stahl ausgeführt. Sie waren anfällig für Korrosion und erschwerten die Reinigung. Später wurden die Behälter rund ausgeführt. Ab ca. 1870 wurden sie in Stahlbeton und seit ca. 1940 auch in Spannbeton gebaut. Man unterscheidet meist zwischen Gegenbehälter - das Wasser wird von der Gewinnungsstelle über das Ortsnetz in den Behälter eingeleitet - und Durchlaufbehälter. Hier wird das Wasser von der Gewinnungsstelle über eine eigene Leitung direkt in den Hochbehälter eingeleitet und nicht unmittelbar in das Rohrnetz. Da moderne Pumpen auf die unterschiedlichen Wasserabnahmen im Netz reagieren können, werden Wassertürme zunehmend durch erdnahe Speicherbecken mit Pumpanlagen ersetzt. Wassertürme finden sich noch immer in Gebieten ohne Hügel und dienen nicht selten als Standort von Sendeeinrichtungen. Im Alpenland Österreich waren Wassertürme immer eine Seltenheit. Eines der Markanten Wiener Bauwerke, der Wasserturm auf dem Wienerberg wurde 1898-99 gebaut. Seine Errichtung war erforderlich, um die hochgelegene Gebiete des 10. und 12. Bezirkes mit Trinkwasser zu versorgen. Nachdem diese Aufgabe von der II. Hochquellleitung 1910 übernommen wurde, war der Wasserturm nur mehr fallweise in Betrieb und wurde 1956 endgültig still gelegt.
Wasserverluste
Allgemein wird unter Wasserverlust die Differenz zwischen der in das Versorgungsnetz eingespeisten Wassermenge und der erfassten abgegebenen Wassermenge verstanden. „Echte" und „unechte" Wasserverluste werden unterschieden. Als echte Verluste bezeichnet man jene, die durch Rohrnetzschäden verursacht werden. Lokalisierbare Gebrechen sind, soweit wirtschaftlich vertretbar, so rasch wie möglich zu beheben. Sogenannte „unechte Verluste" werden ausgelöst durch: Zählerträgheit (kleinere Wassermengen, die unterhalb der Zählermessgrenze liegen), Zählerungenauigkeit (nach dem Maß- und Eichgesetz können die Zähler eine Verkehrsfehlergrenze aufweisen), widerrechtliche Entnahme (z.B. aus Hydranten, durch Schwarzanschlüsse an der Hausanschlussleitung vor dem Wasserzähler), Fehlanzeigen hervorgerufen etwa durch Ablagerungen, durch Beschädigungen im Zähler oder durch Luftansaugen im Zählerbereich. Die Behebung der unechten Verluste ist also nur teilweise möglich. Die gesamten Wasserverluste (echte und unechte) werden für ein gut gewartetes Netz mit 10 % bis 15 % angegeben.
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Die Weltgesundheitsorganisation (englisch: World Health Organization - WHO) ist die Koordinationsbehörde der Vereinten Nationen (UNO) für das internationale öffentliche Gesundheitswesen. Die WHO wurde 1946 gegründet, die Statuten sind aber erst mit Wirkung 7. April 1948 in Kraft getreten - deshalb ist der 7. April Weltgesundheitstag. Die Präambel der WHO-Satzung enthält eine oft zitierte Definition für Gesundheit als „ein Zustand vollkommenen physischen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht bloß das Fehlen von Krankheit und Gebrechen." Derzeit gehören ihr 193 Staaten weltweit an. Die Weltgesundheitsorganisation hat beratende und technisch helfende Funktion. Ihr Ziel ist das Erreichen des höchstmöglichen Gesundheitsniveaus für alle Staaten und damit aller Menschen weltweit. Ihre Hauptaufgabe ist, Leitlinien, Standards und Methoden für die Bekämpfung der Erkrankungen mit Schwerpunkt auf Infektionskrankheiten zu entwickeln, zu vereinheitlichen und weltweit durchzusetzen. Dank weltweiter Impfprogramme, die vor der WHO initiiert wurden, konnte und kann z. B. der Tod oder die Behinderung von mehreren Millionen Menschen jährlich verhindert werden. Die WHO kämpft unermüdlich für sauberes Wasser. Unsauberes Wasser ist nach ihrer Schätzungen für jede zehnte Erkrankung und sechs Prozent der Todesfälle verantwortlich. Die WHO fordert daher regelmäßig die Regierungen auf, in Projekte zur Gewinnung sauberen Wassers zu investieren. Zu den Hauptorganen der WHO gehören die - jährlich tagende - Weltgesundheitsversammlung, der Exekutivrat und ein Sekretariat mit Generaldirektor. Die Weltgesundheitsorganisation unterhält Regionalkomitees für Südostasien, den östlichen Mittelmeerraum, Europa, Afrika, Amerika und den westlichen Pazifik. Generaldirektorin ist bis 30. Juni 2017 die Chinesin Margaret Chan. Sitz der WHO ist Genf (Schweiz). www.who.int
Weltwassertag
Aufgrund einer UN-Resolution des Jahres 1993 findet jedes Jahr am 22. März der Weltwassertag statt. Dieser Tag soll daran erinnern, dass Wasser lebenswichtig und unersetzbar im Leben jedes Einzelnen ist. Um die vielen Facetten der Wasserressourcen und Bewirtschaftung darstellen zu können, wird der Weltwassertag jedes Jahr von einer anderen UN-Sonderorganisation ausgerichtet. 2013 stand der Weltwassertag im Zeichen der internationalen Kooperation im Bereich Wasser. Die Vereinten Nationen heben mit dem Leitthema hervor, dass Kooperationen beim Wassermanagement auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene von besonderer Bedeutung für die Bewältigung dieser Wasserprobleme sind. In Österreich nehmen jedes Jahr zahlreiche Wasserwerke diesen Tag zum Anlass, um auf die Bedeutung des Trinkwassers und den schonenden Umgang mit dieser Ressource hinzuweisen. www.unwater.org
Wolken
Wolken sind nicht anderes als eine Ansammlung von kleinsten Wassertröpfchen oder Eisteilchen, die von der erwärmten Luft - dazu ist eine wärmende Quelle, z.B. die Sonne nötig - mit nach oben genommen werden. Wenn sich die Luft abkühlt, wächst die relative Feuchte und bei Unterschreitung des Taupunktes kommt es zur Kondensation, zur Bildung von Wasserteilchen in fester oder flüssiger Form. Wäre die Luft aber ganz frei von Partikeln, würden sich auch bei einer Wasserdampfsättigung von über 100% noch keine Tröpfchen bilden. Dazu sind winzige umherschwirrende Teilchen (Aerosole) notwendig, an denen sich die Wassermoleküle anlagern und Tröpfchen von mehreren Mikrometern Durchmesser bilden können. Diese Kondensationskeime sind kleine Staub- oder Russpartikel aber auch Mikroorganismen wie Pollen, Algen, Pilzsporen, Bakterien, oder Viren. Forscher haben entdeckt, dass vor allem die Größe und nicht die chemische Zusammensetzung dieser so genannten Aerosole eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Wolken spielt. Wolken bilden sich in einem Bereich von etwa 300 Meter bis ungefähr 12 Kilometer über dem Erdboden. Es gibt viele Arten von Wolken. Ihr Aussehen und ihre Eigenschaften hängen von den Höhen ab, in denen sie sich befinden. Eine Wolke, durch die Sonnenlicht fällt, sieht weiß aus. Je höher die Dichte der Wassermoleküle in ihrem Inneren ist desto dunkler erscheint sie und desto wahrscheinlicher ist die Niederschlagsgefahr. Obwohl die Wolken ein unendliches Formenreichtum aufweisen, werden sie nach einem international vereinheitlichten System klassifiziert. Die offizielle Klassifizierung der „World Meteorological Organization" (WMO) unterscheidet zwischen 10 Wolkengattungen (z. B. Cumulus, Stratus, Cirrus), 14 Wolkenarten (z. B. Floccus, Nebulosus, Calvus), 9 Wolkenunterarten und 9 Sonderformen und Begleitwolken. Mit dieser Klassifikation lässt sich das Aussehen der meisten Wolken in Kurzform beschreiben. Wolken haben einen großen Einfluss auf den Strahlungshaushalt der Erde und somit auch auf langfristige klimatische Gegebenheiten. Die Wolkendecke reflektiert die terrestrische Wärmestrahlung zurück auf den Erdboden. In einer klaren Nacht wird es folglich wesentlich kälter als in einer bedeckten Nacht. Die Wolkenkunde heißt Nephologie.