Wasser Glossar
Tafelwasser
Tafelwasser wird aus Trinkwasser, Quellwasser oder natürlichem Mineralwasser hergestellt und muss bei der Abfüllung den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entsprechen. Es wird unter Verwendung von Zutaten (Salze, Kohlensäure) hergestellt, wobei der Gehalt an gelösten festen Stoffen 2 Gramm pro Liter nicht überschreiten darf. Das zur Herstellung verwendete Wasser darf nicht in Transportbehältnissen befördert werden. Ausnahmen gemäß Trinkwasserverordnung sind für Trinkwasser zur Herstellung von Tafelwasser nicht anzuwenden. Außer dem Hinweis auf das zugesetzte Kohlendioxid und der Angabe des Gesamtgehalts an gelösten Stoffen sind keine Angaben erlaubt. Tafelwasser darf nur in Behältnissen transportiert werden, die an den Letztverbraucher abgegeben werden. Die Sachbezeichnung lautet „Tafelwasser". „Sodawasser" darf anstelle von „Tafelwasser" als Sachbezeichnung verwendet werden, wenn es einen Mindestgehalt von 4 mg Kohlendioxid pro Liter Wasser enthält.
Talsperren
An das Trinkwasser werden weltweit in den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), in der EU nach den Richtlinien der EU und in der nationalen Gesetzgebung - in Österreich das Lebensmittelsicherheit- und Verbraucherschutzgesetz - bestimmte Anforderungen gestellt, die vom Wasserversorgungsunternehmen einzuhalten sind. Eine einwandfreie Wassergüte gilt in Österreich nur dann als gewährleistet, wenn Überprüfungen des Trinkwassers nach den gesetzlichen Erfordernissen durchgeführt werden. Diese sind Eigenkontrollen durch den Wasserversorger und Fremdkontrollen durch Dritte und umfassen den Lokalaugenschein, Probenahmen und die Wasseruntersuchung. Die Anforderungen an die Güte des Trinkwassers sind im Codexkapitel B1 „Trinkwasser" des österreichischen Lebensmittelbuchs, in Form von Richtzahlen (RZ) und Zulässigen Höchstkonzentrationen (ZHK) sowie in der Trinkwasserverordnung (TWV) in Form der Parametern und „Parameterwerte", „Indikatorparameter" (Parameter mit Indikatorfunktion) für die einzelnen Inhaltsstoffe festgelegt (siehe auch Wasserqualität).
Temperatur
Die Wassertemperatur hängt von der Tiefenlage des Wassers, dessen Fließgeschwindigkeit in den unterirdischen Hohlräumen, der Seehöhe des Einzugsgebietes, dem Klima und von chemischen Reaktionen bei Lösungsvorgängen ab. Weiters können Schmelzwässer von Gletschern und Firnfeldern auf die Wassertemperatur von Quellen im Gebirge bestimmend wirken. Die Temperaturschwankungen des Wassers innerhalb eines Jahres sollen auf jeden Fall < 2 °C sein. In Österreich herrschen drei Temperaturbereiche vor: Die Obere Temperaturzone, die von der Lufttemperatur mit den täglichen Schwankungen abhängt, und die der Tiefe nach mit einer gedämpften Verzögerung eintrifft. Die Zwischenzone, bei der die Wassertemperatur der mittleren Jahrestemperatur entspricht und wo fast keine Schwankungen auftreten. Die Untere Temperaturzone, bei der die Wassertemperatur vom geothermischen Tiefengradienten bestimmt wird (ca. 3 °C Temperaturzunahme pro 100 m Tiefe). Die Temperaturschwankungen bei Quellen können, soferne nicht auf eine geringe Überdeckung zurückzuführen sind, auf Eindringen von Oberflächenwässern oder auf Einleitungen von Kühlwässern zurückzuführen sein. Als normale Quelltemperatur kann die mittlere Jahrestemperatur der jeweiligen Ortslage des Wasserauftrittes herangezogen werden.
Thermoplaste
Die in der Wasserwerkstechnik verwendeten Kunststoffe PVC-hart (Polyvinylchlorid), PE (Polyethylen), PE-X (vernetztes Polyethylen), PP (Polypropylen) und PB (Polybuten) sind so genannte Thermoplaste, d.h. sie sind bei Erwärmen verformbar. Dies ist zu bedenken, wenn Rohre aus diesen Kunststoffen materialgerecht verlegt werden sollen. Wirken auf Kunststoffrohre längere Zeit Kräfte ein, wie z.B. Innendruck, Scheiteldruck, Druckstöße, Punktlasten, geben sie allmählich nach. Man nennt dies „Kriechen" oder „Kaltfließen". Das kann auch rein örtlich erfolgen, etwa durch einen Stein auf dem Rohr. Ein Kunststoffrohr unter Druck gesetzt, hält im Laufe der Zeit immer weniger aus und die Festigkeit nimmt mit der Zeit ab. Die Wanddicken von Rohren sind deshalb so gewählt, dass sie - ordnungsgemäß verlegt - den Nenndruck bei normalen Bedingungen 50 Jahre und noch länger aushalten. Die Kunststoffe werden durch Polymerisation aus Grundchemikalien hergestellt und aus Gründen der Verarbeitung werden noch verschiedene Stoffe beigemischt (z.B. Stabilisatoren). Daher dürfen in der Wasserversorgung nur solche Rohre verwendet werden, die nachweislich keine gesundheitsschädlichen Stoffe an das Trinkwasser abgeben. Dies ist durch die ÖVGW-Qualitätsmarke gesichert.
Transportleitungen
Transportleitungen dienen zur Beförderung des Wassers von den Gewinnungsanlagen zu den Behältern oder zu den Versorgungsnetzen oder zwischen Versorgungsnetzen. An diesen Leitungen sollen keine Anschlussleitungen angeschlossen sein. Die Fließgeschwindigkeit sollte 1,2 m/s nicht überschreiten
Trinkwasser
An das Trinkwasser werden weltweit in den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO), in der EU nach den Richtlinien der EU und in der nationalen Gesetzgebung - in Österreich die Trinkwasserverordnung und das Lebensmittelgesetz - bestimmte Anforderungen gestellt, die vom Wasserversorgungsunternehmen einzuhalten sind. Eine einwandfreie Wassergüte gilt in Österreich nur dann als gewährleistet, wenn Überprüfungen des Trinkwassers nach den Erfordernissen des Lebensmittelgesetzes durchgeführt werden. Diese bestehen aus dem Lokalaugenschein und der Wasseruntersuchung. Die Anforderungen an die Güte des Trinkwassers sind im Codexkapitel B1 „Trinkwasser" des österreichischen Lebensmittelbuchs, in Form von Richtzahlen (RZ) und Zulässigen Höchstkonzentrationen (ZHK) sowie in der Trinkwasserverordnung (TWV) in Form der Parameter und „Parameterwerte" . „Indikatorparameter" (Parameter mit Indikatorfunktion) für die einzelnen Inhaltsstoffe festgelegt (siehe auch Wasserqualität). Grundsätzlich soll Trinkwasser frei von tierischen und pflanzlichen Organismen sein. Wegen der Verunreinigungsgefahren muss aber die Beschaffenheit des Trinkwassers ständig im Auge behalten werden.
Trinkwasserbehälter
Trinkwasserbehälter sind geschlossene Speicheranlagen für Trinkwasser, die Wasserkammern, Bedienungsraum und Betriebseinrichtungen umfassen sowie Zugangsmöglichkeiten zu diesen Betriebseinrichtungen bieten. Ein Trinkwasserbehälter sorgt für Druckstabilität und gleicht Verbrauchsschwankungen aus. Man unterscheidet zwischen dem Hochbehälter - Wasserbehälter, dessen Kammern ungefähr niveaugleich mit der Topographie sind und dessen geodätische Höhe ausreicht, um in dem zugeordneten Versorgungsgebiet ausreichende Druckverhältnisse zu sichern - und dem Tiefbehälter - Wasserbehälter, dessen Kammern ungefähr niveaugleich mit der Topographie sind und dessen geodätische Höhe jedoch nicht ausreicht, um in dem zugeordneten Versorgungsgebiet ausreichende Druckverhältnisse zu sichern; hier müssen Pumpstationen zwischengeschaltet werden. Siehe auch Behälter.
Trinkwasserkontrolle
Wegen der Verunreinigungsgefahren muss die Beschaffenheit des Trinkwassers ständig im Auge behalten werden. Eine einwandfreie Wassergüte ist nur dann gewährleistet, wenn Überprüfungen des Trinkwassers nach den Erfordernissen des Österreichischen Lebensmittelgesetzes (Lebensmittelgesetz 1975 im Codexkapitel B1 „Trinkwasser", Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch BGBl II Nr. 304/2001) durchgeführt werden. Diese bestehen aus dem Lokalaugenschein und der Wasseruntersuchung. Die Anforderungen an die Güte des Trinkwassers sind im Codexkapitel B1 „Trinkwasser", in Form von Richtzahlen (RZ) und Zulässigen Höchstkonzentrationen (ZHK) sowie in der Trinkwasserverordnung (TWV) in Form der Parameter und „Parameterwerte" bzw. der „Indikatorparameter" (Parameter mit Indikatorfunktion) für die einzelnen Inhaltsstoffe festgelegt. Die Probeentnahmen dürfen nur von berechtigten Personen der untersuchenden Stelle vorgenommen werden.
Trinkwasserkraftwerk
Mit dem Klimawandel gewinnen regenerative Energien weltweit an Bedeutung. Sie ermöglichen eine effiziente Ressourcennutzung unter Einbeziehung topografischer Besonderheiten. Lagen mit extremen Höhenunterschieden und der daraus resultierende Wasserdruck ergeben in der Trinkwasserversorgung die Notwendigkeit einer Druckanpassung. Wasserwerke müssen Druckvernichtungsventile einbauen. Die Gravitationsenergie des Wassers wird mechanisch vernichtet, damit der Druck für die Wasserleitungen den technischen Anforderungen entspricht. Anstelle von Druckvernichtungsventilen oder Druckminderern wandelt bei einem Trinkwasserkraftwerk eine Turbine den hohen Wasserdruck in Antriebsenergie für einen Drehstromgenerator um. Wasserdruck wird dann in Ökostrom umgewandelt - ohne Abstriche an Zuverlässigkeit und Sicherheit bei der Trinkwasserversorgung. Der Vorteil liegt auf der Hand. In der Wasserversorgung stellen die Energiekosten einen wesentlichen Betriebskostenfaktor dar. Einerseits kann der Eigenverbrauch für die sonstigen technischen Geräte (Pumpen, UV-Anlage) durch Trinkwasserkraftwerke mit Eigenstrom kostengünstig abgedeckt werden, anderseits wird die überschüssige Strommenge in das örtliche Stromverteilernetz eingespeist. Selbstverständlich bleiben bei einem Trinkwasserkraftwerk die hygienischen Ansprüche an das Trinkwasser aufrecht. Materialien, die in Kontakt mit Trinkwasser stehen, dürfen die Qualität des Trinkwassers nicht negativ beeinflussen. Um das in Österreich sicher zu stellen, haben die Produkte, welche in der Wasserversorgung eingesetzt werden, die verwendeten Werkstoffe bzw. deren Zusammensetzung einerseits gesetzlichen Anforderungen (LMSVG) und andererseits entsprechenden prüftechnischen Kriterien zu genügen. Aus diesem Grund dürfen die eingesetzten Maschinen auch nicht mittels Fett oder Öl geschmiert werden. Darüber hinaus, da die Rohrleitungen höheren Drücken standhalten müssen, dürfen für ein Trinkwasserkraftwerk in Österreich grundsätzlich nur Rohre mit ÖGVW-Zulassung verwendet werden.
Trinkwasserverordnung
Zum Unterschied vom Codex, der nur den Charakter einer Dienstanweisung für staatliche Untersuchungsanstalten hat, ist diese Verordnung bundesweit rechtlich bindend, beruhend auf dem Lebensmittelsicherheit- und Verbraucherschutzgesetz. In ihr werden die Anforderungen an die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch geregelt.
Trübungen
Trübungen des Wassers, die durch feine Tone, Sande, Eisen- und/oder Manganverbindungen sowie Huminstoffe hervorgerufen werden, sind gesundheitlich zwar belanglos, aber unerwünscht. Eine weitere Form der Trübung kommt durch Übersättigung des Wassers mit Luft zustande: Das mit Luft übersättigte Wasser läuft bei Entspannung am Zapfhahn-Auslauf milchig trübe ab. Im offenen Gefäß verschwindet diese Trübung (feinste Luftbläschen) aber sehr rasch. Eine gesundheitliche Relevanz hat Trübung nur, wenn in den Trübstoffen pathogene Stoffe eingeschlossen sind. Meist ist in der Trinkwasserbehandlung der erste Schritt eine physikalische Aufbereitung, also ein Abtrennen von suspendierten Stoffen durch Filtern oder Sedimentation. Dies gewährleistet den einwandfreien Betrieb der anschließenden Aufbereitungsverfahren und der Desinfektion.
Typhus
Der Name Typhus (eng. typhoid fever) leitet sich vom griechischen Wort "thyphos" (Dunst, Nebel, Schwindel) ab. Typhus ist eine Infektionskrankheit durch Bakterien - Erreger ist das Typhusbakterium Salmonella typhi - verursacht. In Österreich ist Typhus eine melde- und isolierungspflichtige Erkrankung. Sowohl ein Verdacht als auch Erkrankung sind meldepflichtig. Die Erkrankung, kommt weltweit vor, vor allem aber in Entwicklungsländer. Die wenigen, im europäischen Raum vorkommenden Fälle hängen mit Fernreisen in Länder mit geringem hygienischen Standard zusammen. Die Ansteckung erfolgt meist über verseuchtes Trinkwasser und kontaminierte Nahrungsmittel. Die Behandlung erfolgt mit Antibiotika. Heute ist in Österreich die Seuchengeschichte des Mittelalters, ja sogar noch des vorletzten Jahrhunderts, wo Typhus in Stadt und Land ständig Unheil brachten, vergessen. Erst eine geregelte Trinkwasserversorgung in Verbindung mit einwandfreier Abwasserbeseitigung bannte diese Seuchen.