Wasser Glossar
Magnesium
Magnesium ist ein silberweißes, stark unedles Element und wird zu den Erdalkalimetallen gezählt. Als Mineralstoff ist es für die Wirkung der Nervenfunktionen und Muskelbewegung lebensnotwendig. Magnesium ist u.a. Bestandteil von Regenwasser. Früher war in der Trinkwasserverordnung ein Grenzwert angegeben. Ab 2003 wurde der Parameter Magnesium gestrichen. Es lagen keine wissenschaftlichen Erkenntnisse aus gesundheitlicher Sicht für die Beibehaltung des Grenzwerts vor.
Mangan
Mangan (chemisch Mn) ist ein graues, sehr hartes und sprödes, unedles Schwermetall. Es ist das 14. häufigste Element in der Erdhülle. Reines Mangan kommt auf der Erde nicht vor, es liegt vor allem als Braunstein oder als Manganblende vor. Mangan ist von hoher Bedeutung für die Metallindustrie als Zusatz bei der Stahlherstellung. Das Mangan ist für den Menschen ein essentielles Spurenelement. Der Körper benötigt es für das Wachstum der Knochen, außerdem ist es an der Bildung verschiedener Enzyme beteiligt. Mangan ist z. B. für die Synthese und die Freisetzung von Insulin erforderlich. Der menschliche Körper enthält etwa 10 bis 40 mg Mangan. Davon befinden sich ca. 40 Prozent in den Knochen. Weiterhin ist Mangan auch in der Leber, den Nieren und in den Muskeln zu finden. Mangan kommt in Früchten, grünen Blattgemüsen (insbesondere in Spinat), in Erbsen, roten Rüben, Erd- und Haselnüssen, Haferflocken und Reis sowie in Vollkorngetreide und den Kleien vor. Normalerweise kann man davon ausgehen, dass bei einer ausgewogenen Ernährung der Manganbedarf gedeckt wird. Überdosierungen mit Mangan werden äußerst selten beobachtet. Lediglich bei Arbeitern im Bergbau oder der Mangan verarbeitenden Industrie sowie Stahlarbeiter sind Vergiftungen mit Mangan bekannt. In der Wasserversorgung werden Aufbereitungen zur Entfernung von Mangan (Entmanganung) und Eisen betrieben. Nicht weil diese Spurenelemente schädlich sind, sie führen lediglich zu einer rötlichen Verfärbung des Trinkwassers. In der weiteren Wasseraufbereitung wird mittels Oxidation mit Luftsauerstoff, Ozon oder Kaliumpermanganat oder durch biologische Oxidation Mangan (Entmanganung) entfernt, da es das Wasser rötlich färbt. In der Trinkwasserverordnung ist ein Indikatorwert von 50 µg/l für angeführt.
Meerwasser
Nach WHO-Richtlinien beträgt der maximal zulässige Salzgehalt in Trinkwasser 0,25 - 0,50 g/Liter. Brackwasser ist ein sauberes Wasser, das durch die Durchmischung aus Meer- und Süßwasser entsteht (Salzgehalt: 7,5 g/Liter). Wasser mit höherem Salzgehalt ist Salzwasser. Den größten Teil des auf der Erde vorkommenden Wassers bildet das Meerwasser. 97,5 Prozent des Wassers auf der Welt sind salzig. Der durchschnittliche Gesamtsalzgehalt der meisten Meere beträgt zwischen 3,45 Gewichtsprozent (Gew-%) und 3,7 (34,5 bis 37 g/Liter) kann aber auch je nach Meer beträchtlich schwanken. Während die Ostsee nur 0,4- bis 2,0 % aufweist enthält das Tote Meer 29%. Den Hauptanteil der Salze bilden die Chloride. Der Gefrierpunkt des Meerwassers liegt bei -1,9 °C. Im Meerwasser sind Kohlendioxid, Sauerstoff und andere atmosphärische Gase gelöst. Die Speicherfähigkeit des Meerwassers für das Treibhausgas Kohlendioxid ist ein wichtiger Faktor für das Weltklima. Meerwasser ist leicht alkalisch mit einem pH-Wert zwischen 7,5 und 8,4, der aber durch die zunehmende Konzentration an Kohlendioxid in der Atmosphäre langsam abnimmt. Salzwasser ist für Trink- und Bewässerungszwecke allgemein nicht brauchbar. Allerdings haben 2008 italienische Forscher herausgefunden, dass mit Salzwasser gezüchtete Tomaten besser schmecken und gesünder sind. Die Bewässerung mit Salzwasser könnte gerade in Ländern, die unter Wasserknappheit leiden, eine vielversprechende Alternative sein, schreiben die Forscher von der Universität in Pisa. Salzwasser ist nicht zum Trinken geeignet. Die Trinkwassergewinnung aus Meerwasser erfolgt über die Meerwasserentsalzung. Trotz hoher Kosten hat die Entsalzung von Meer- und Brackwasser in den letzten 50 Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Membranen
Man unterscheidet zwischen Membranen, die zur Trennung von Stoffgemischen verwendet werden (semipermeable Membranen, Filtrationsmembranen, Trennmembranen, permselektive Membranen) und Membranen, die Schwingungen erzeugen oder modifizieren sollen (Schwingungsmembranen, Oszillationsmembranen). Die Anwendung von Membranen zur Trennung von Stoffgemischen hat in der Trinkwasseraufbereitung in den letzten Jahren sehr stark zugenommen. Eine Verbesserung der Membranen selbst, eine Verringerung der Kosten und die Rolle der Membrantechnik in der Meerwasserentsalzung sind die wichtigsten Auslöser dieser Entwicklung. Nach der Porengröße unterscheidet man Mikro- Ultra und Nanofiltration und Umkehrosmose. Die Nanofiltration kann bereits 2-wertige Ionen zurückhalten wodurch sie für eine Enthärtung geeignet ist. Die Umkehrosmose wird zur Entsalzung von Meerwasser und zur Enthärtung eingesetzt. Bei der Elektrodialyse kommt ebenfalls eine Membran zum Einsatz, jedoch wird das Wasser nicht durch die Membran durchgedrückt, sondern die elektrisch geladenen Wasserinhaltsstoffe (Ionen) durch ein elektrisches Feld aus dem Wasser entfernt. Die Porengröße von Ultra- und Nanofiltrationsmembranen eignen sich hervorragend für die Entfernung von Bakterien und Viren, da diese wesentlich größer sind als die Poren der Membranen. Bei der Membranfiltration spricht man allerdings von Entkeimung und nicht von Desinfektion. Zu berücksichtigen sind sogenannte Scaling- und Fouling-Effekte, bei deren Auftreten die Membrananlage nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert und durch einen Reinigungsprozess oder durch einen Austausch der Membranen instandgesetzt werden muss. Wird das nicht durchgeführt, besteht über die Fehlfunktion der Anlage hinaus die Gefahr des „Durchbrechens" der Membrane, wodurch die zu entfernenden Wasserinhaltsstoffe in das filtrierte Wasser gelangen.
Messer(Wasser)
Messen ist die Erfassung von Wassermengen in der Zeiteinheit (Durchflussstärke). Zählen ist die Erfassung von Wassermengen innerhalb eines beliebigen Zeitabschnittes. Wassermesser sind daher auf Volumina in der Zeiteinheit zB. Liter/Sekunde, Liter/Minute, m³/Stunde. Wassermesser werden in Anlagen eingebaut, wo die Durchflussstärke erfasst werden soll (Förderung aus Brunnen, Leistung von Aufbereitungsanlagen und ähnliches). In den Wasserversorgungsanlagen gibt es sowohl Wasserzähler als auch Wassermesser.
Messing
Messing ist eine Legierung aus Kupfer und Zink und findet bei Armaturen und deren Teile Verwendung. Die Werkstücke werden in der Regel gegossen und dann einer Nachbehandlung unterzogen. Die Nachteile des Messings sind relativ hohe Kosten und geringe Festigkeit.
Messwagen
Die Wartung und Instandhaltung der Transport- und Verteilnetze in der Trinkwasserversorgung sind ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit eines Wasserwerkes. Ein schlecht gewartetes Leitungsnetz bringt in kürzester Zeit ein hohes Verlustaufkommen des eingespeisten Trinkwassers mit sich. Es gibt viele Methoden und Möglichkeiten zur Überwachung des Leitungsnetzes. Eine der vielen Möglichkeiten zur Netzüberprüfung ist der Einsatz eines so genannten Messwagens, der von diversen Firmen als Dienstleistung angeboten wird. Mit dem Messwagen ist es möglich, Sinnvollerweise in den Nachtstunden das Leitungsnetz abschnittsweise auf größere, nicht verbrauchstypische Durchflussmengen zu überprüfen. Sollte bei diesen Routineüberprüfungen der Hinweis auf eine Leckstelle auftreten, so kann mittels eines Korrelators eine Detailüberprüfung des in Frage kommenden Leitungsabschnittes durchgeführt werden.
Mineralstoffe
Mineralstoffe sind lebenswichtige, anorganische Nährstoffe, die der Körper selbst nicht herstellen kann. Deshalb müssen sie ihm mit der Nahrung zugeführt werden. Mineralstoffe sind an zahlreichen Funktionen der Körperzellen beteiligt. Man unterscheidet zwischen Mengenelementen und Spurenelementen. Mengenelemente kommen in höhere Konzentrationen im Organismus vor (mindestens 50 mg pro kg Körpergewicht). Die wichtigsten Mineralstoffe für den Menschen sind Calcium, Kalium, Natrium und Magnesium. Anders als einige Vitamine sind sie gegen die meisten Zubereitungsmethoden unempfindlich, d.h. sie können weder durch Hitze noch Luft zerstört werden. Der Mineralstoffgehalt der verschiedenen Lebensmittel hängt vom Mineralstoffesinhalt der Boden auf dem die Pflanze wuchs oder davon ab was die Tiere zu Ernähren bekommen haben. Gewisse Nährstoffe können fördernd oder hemmend auf die Mineralstoffaufnahme auswirken. Wenn Mineralstoffe in Wasser gelöst sind, werden sie Elektrolyte genannt. Der Mensch kann seinen Bedarf an Mineralstoffen vollständig aus der festen Nahrung decken, bei einem gesunden Menschen und bei normaler Ernährung macht es deshalb keinen Unterschied, ob man seinen Flüssigkeitsbedarf durch Mineralwasser oder Leitungswasser deckt.
Mineralwasser
Mineralwasser - die Sachbezeichnung lautet „Natürliches Mineralwasser - stammt aus einem unterirdischen, vor jeder Verunreinigung geschützten Wasservorkommen, ist von ursprünglicher Reinheit und wird aus einer oder mehreren natürlich oder künstlich erschlossenen Quellen annähernd gleicher Charakteristik gewonnen. Seine Eigenart ist vor allem durch den konstanten Gehalt an charakteristischen Bestandteilen - Spurelementen und Mineralstoffen - gekennzeichnet. Es muss in unmittelbarer Nähe zum Quellort abgefüllt werden und darf nur in Behältnissen transportiert werden, die an den Letztverbraucher abgegeben werden. Mineralwasser muss den in der Mineralwasser- und Quellwasserverordnung mikrobiologischen Werten sowie den Grenzwerten natürlich vorkommender Bestandteile entsprechen. Behandlungsverfahren, bei denen Stoffe zugesetzt werden, sind nicht erlaubt. Es dürfen auch keine Verfahren angewandt werden, welche den Keimgehalt verändern. Weiters gelten entsprechende Kennzeichnungsbestimmungen. Insbesondere ist Mineralwasser aber Gegenstand eines amtlichen Anerkennungsverfahrens, bei dem die Anforderungen der Mineralwasser- und Quellwasserverordnung geprüft werden. Es gibt Mineralwasser mit viel Kohlensäure (ca. 5 g/l), wenig Kohlensäure (3 g/l) oder ohne Kohlensäure. Ursprünglich setzte man Kohlensäure zu, um Wasser haltbar zu machen. Mittlerweile wird das Wasser so rein abgefüllt, dass die Gasbläschen aus hygienischen Gründen nicht mehr notwendig sind. Das Mineralwasser kann als „Säuerling" bezeichnet werden, wenn es einen natürlichen Gehalt an Kohlensäure von mehr als 250 mg/Liter aufweist. Wenn das Wasser unter natürlichem Gasdruck oder hydrostatischem Druck hervortritt kann die Bezeichnung „Sprudel" verwendet werden. In Österreich überwiegen kohlensäurehaltige Mineralwässer, international steigt die Nachfrage nach „stillem" Mineralwasser. Die Österreicher trinken 87 Liter Mineralwasser pro Jahr (2006). Europameister sind die Italiener mit 203 Liter pro Jahr gefolgt von den Franzosen und den Belgiern mit 149 bzw. 145 Liter, Schlusslicht die Russen mit lediglich 10 Litern. Den weltweit Mineralwassermarkt kontrollieren 3 Konzerne: Nestlé Waters, Coca Cola und Danone. Die fünfzehn österreichischen Abfüller sind in der Mehrzahl traditionelle Unternehmen und Familienbetriebe.
Mitterndorfer Senke
Die Mitterndorfer Senke ist ein großes Grundwasservorkommen im Wiener Becken / Niederösterreich. Es verläuft in Südwest-Nordost-Richtung vom Raum Neunkirchen über Wiener Neustadt, Ebreichsdorf, Mitterndorf in Richtung Fischamend. Es ist ein ca. 40 km langer tektonischer Grabenbruch, der mit Schotter gefüllt ist und etwa 150 m tief liegt. Durch Verschneidung des nach Norden fallenden Geländes mit der aufsteigenden Sohle des Grabenbruches kommt es im Raum Ebreichsdorf-Moosbrunn zu einem der größten Grundwasserreservoirs Europas. Während der letzten Eiszeiten lagerte sich hier massenhaft grobes Geröll ab. Auf etwa 400.000 Jahre wird das Alter der Ablagerungen geschätzt. Die Absenkungszone ist somit erdgeschichtlich gesehen sehr jung, wesentlich jünger als das umliegende Wiener Becken. Bislang ging man davon aus, dass es sich in der Mitterndorfer Senke um einen einzigen, großen Schotterkörper handelt. Dazwischen werden jedoch bereichsweise abdichtende Schichten aus feineren Sedimenten vermutet. Eine vor 50 Jahren durchgeführte Bohrung nördlich von Wiener Neustadt lieferte bereits erste Hinweise dafür. Eine illegale Ablagerung von ölkontaminiertem Erdreich, Haus- und Industriemüll in der aufgelassenen Schottergrube führte in den 1970er und 1980er Jahren zu einer Verseuchung des Grundwassers in Teilen der Mitterndorfer Senke. Nach ihrer Räumung ist das Grundwasser der Mitterndorfer Senke vor dem abermaligen Eindringen von Schadstoffen wieder sicher. Zahlreiche Wasserversorgungsunternehmen von Südbahngemeinden wie Wiener Neustadt, Mödling, Baden haben hier ihre Pumpwerke. Die Wasserwerke Wien betreiben seit einigen Jahren mit der dritten Wiener Wasserleitung dieses Vorkommen bei Verbrauchsspitzen als Ergänzung zur Wiener Hochquellenwasserleitung.
Monitoring
Monitoring ist eine klassische Aufgabe der Wasserversorgungsunternehmen. Es bedeutet nicht anderes als die ständige Beobachtung, Überwachung und Steuerung der Trinkwasserversorgung mittels technischer Hilfsmittel. Eine schnelle Erfassung und Auswertung dieser Informationen rund um die Uhr ist von entscheidender Bedeutung. Mit Hilfe eines professionellen Monitorings lassen sich Krisensituationen frühzeitig erkennen, um Gegenmaßnahmen rechtzeitig ergreifen zu können. Gewässermonitoring bezeichnet die Erfassung von chemisch-physikalischen und biologischen Eigenschaften eines Gewässers über einen längeren Zeitraum. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie fordert die Erfassung des komplexen Wirkungsgefüges im Einzugsgebiet eines Gewässers, d.h. die geologischen, klimatologischen Verhältnisse und die historische und aktuelle Landnutzung und damit die Überwachung der Gewässerentwicklung.