Wasser Glossar
Kalium
Der Name Kalium kommt vom arabischen "al kalja" Pflanzenasche weil Pflanzenasche relativ viel Kaliumsalze enthält. Kalium ist ein so genanntes Alkali-Metall, das in den meisten Mineralien nachzuweisen ist. Kalium kommt in der Natur nur in gebundener Form vor. Kalium kommt nicht im Körper in metallischer Form, sondern vorwiegend als in Flüssigkeit gelöstes Kalium-Ion vor. Kalium ist ein essentieller Mineralstoff und gehört zu den wichtigsten Elektrolyten der Körperflüssigkeit. Zusammen mit Natrium (Na) regelt es den Flüssigkeitshaushalt der Zellen (Osmose). Es übernimmt Funktionen im Energiestoffwechsel und ist wichtig für die für die Blutdruckregulation. Besonders wichtig ist Kalium auch für das Erregungsverhalten von Muskeln (besonders des Herzmuskels) und Nerven. Ein zu niedriger Kaliumspiegel verursacht Müdigkeit, Muskellähmung, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Herzrhythmusstörungen. Kaliummangel (z.B. durch übermäßiges Ausschwitzen) kann bei Leistungssportlern zu Krämpfen und Erschöpfungszuständen führen. Eine Überdosierung muss auch vermieden werden. Kalium wird über die Nahrung aufgenommen. Der tägliche Bedarf bei Menschen liegt bei ungefähr 2 g. Eine durchschnittliche Ernährung enthält ausreichend Kalium. Kaliumreich sind u.a. Kartoffeln, Bohnen, Käse, Champignons, Spinat Vollkornprodukte, und Obst wie Erdbeeren, Marillen oder Bananen. Eine Banane liefert z. B. 500 mg Kalium, das entspricht ca. 1/4 des Tagesbedarfs. Kalium wird vor allem über die Nieren im Harn ausgeschieden.
Kalk
chemisch Calciumcarbonat (CaCO3 ) kommt hauptsächlich als Kalkstein vor und wird meist gebrochen oder gemahlen verwendet. Kalkstein besteht aus Calciumcarbonat, aber selten rein, fast immer ist er ein Mischcarbonat von Calcium und Magnesium. Kalkstein ist auf der Erde weit verbreitet. Mehr als fünf Prozent der Erdkruste besteht aus Calciumcarbonat-Gesteinen. Calciumcarbonat kommt in der Form der Minerale Calcit und Aragonit, aber auch in Knochen und Zähnen sowie im Außenskelett von Krebstieren, Korallen, Muscheln und Schnecken. Calciumcarbonat selbst ist in reinem Wasser kaum löslich. Die Verwitterung des Kalkgesteins erfolgt unter Bildung des leicht löslichen Calciumhydrogencarbonats, beschleunigt durch Säuren und schwefelige Säure aus dem Schwefeldioxid der Luft. Ab einer Temperatur von etwa 800°C wird Kalkstein entsäuert, CO2 wird ausgetrieben, und es entsteht gebrannter Kalk. Wird gebrannter Kalk mit Wasser versetzt, entsteht unter Volumenvergrößerung und starker Wärmeentwicklung gelöschter Kalk, das zum Kalken von Wänden und als Zusatz zu Kalkmörtel verwendet wird. Gewöhnlicher Kalk ist harmlos. Gebrannter und gelöschter Kalk sind dagegen stark ätzend. Aufgrund seiner stark alkalischen Natur wirkt gelöschter Kalk desinfizierend. Das ist der Grund, warum früher Kalk zum Desinfizieren von Ställen benutzt wurde. Nach dem Aushärten dieser Kalkschichten ist der Wandbelag für Mensch und Vieh unschädlich. Teile der Alpen sind aus Kalkstein aufgebaut. Fließt Wasser durch kalkhaltiges Gestein, löst sich etwas Kalk darin.
Kalkstein
ist ebenfalls biogen, aber stärker verfestigt als Kreide. Er ist entweder direkt oder indirekt durch Lebewesen gebildet. Direkt wurde und wird er durch Schnecken, Muscheln, gesteinsbildende Korallen und Schwämme gebildet, die Calciumcarbonat zum Aufbau von Außen- oder Innenskeletten abscheiden. Indirekt wird er dadurch gebildet, dass Lebewesen, vor allem phototrophe, CO2 assimilieren und so das Milieu alkalisieren, was zur Ausfällung von Calciumcarbonat führt. Die Größe der Carbonatkristalle liegt zwischen derjenigen von Kreide und Marmor. Große Kalkstein-Vorkommen befinden sich im französischen Orgon sowie in Burgberg (Deutschland). Kalkgesteine finden sich auch auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb, sowie in den Kalkalpen.
Kalzium
Kalzium (Calcium, Ca) ist in der Umwelt ein Bestandteil von Kalk, Marmor, Kreide und anderen Mineralien. 99 % des im menschlichen Körper vorkommenden Kalziums befinden sich in Knochen und Zähnen - Kalzium verleiht ihnen Stabilität und Festigkeit. Gleichzeitig dienen die Knochen als Speicher für Kalzium. Es ist schwierig, die untere Grenze des Kalziumbedarfs festzulegen, da diese stark von der Lebens- und der allgemeinem Ernährungsweise der jeweiligen Menschen abhängt, was sich in variierenden Empfehlungen für die Tagesdosis widerspiegelt. Die empfohlene Kalziumaufnahme ist in vielen Ländern anders. Kalzium ist ein wesentlicher Bestandteil der Wasserhärte. In übersättigten Wässern kann es vor allem im Warmwasserbereich zu Ausfällungen und damit zu Rohrverkrustungen (Verkalkung) kommen.
Kapillarität
Kapillarität oder Kapillareffekt (lat. capillaris, das Haar betreffend) nennt man diesen Effekt, dass Wasser in Röhren mit einem engen Durchmesser nach oben steigt. Je kleiner der Durchmesser der Röhrchen, desto größer sind der Kapillardruck und die Steighöhe. Dieser Anstieg von Wasser in Kapillaren beruht darauf, dass zwischen den Wassermolekülen und der Gefäßwand anziehende Kräfte wirken, so genannte Adhäsionskräfte (Kraft, die zwischen zwei Stoffen wirkt), die sie befähigen, an bestimmten Stoffen zu haften und diese größer sind als die Kräfte zwischen den Wasserteilchen. Da die Adhäsion der Flüssigkeit zum festen Körper größer als die Oberflächenspannung der Flüssigkeit ist, bildet das Wasser einen konkav gekrümmten Wasserspiegel (so genannte Meniskus). Viele Stoffe haben kleine Hohlräume, die wie Kapillaren wirken und in denen deshalb Wasser hochsteigen kann. Ein Schwamm, ein Löschpapier oder ein Stück Stoff, die mit nur einer Ecke in Wasser getaucht werden, saugen sich durch die Kapillarwirkung ganz voll. Weil das Kapillarleitvermögen von Mauerstein, Mörtel, Beton, Putz sehr groß ist, kann - wenn man die Mauern eines Hauses nicht abdichtet - Wasser aufsteigen. Die Durchfeuchtung von Wänden kann eine beträchtliche Höhe erreichen. Auch für die Pflanzen ist die Kapillarwirkung sehr wichtig: Durch Hohlräume im Boden steigt Grundwasser auf bis zu den Wurzeln.
Karst
Karst ist in erster Linie eine spezifische Landschaft, die sich auf Flächen mit löslichen Gesteinen entwickelt hat. Der Begriff Karst wird wegen seiner hauptsächlichen Verbreitung vorwiegend für Gebiete verwendet, welche aus Karbonat-, Kalk- bzw. Dolomitgesteinen aufgebaut sind. Karstflächen sind charakterisiert durch die generelle Abwesenheit von permanentem oberirdischem Abfluss und die Präsenz von seichten Hohlräumen und eingeschlossenen Vertiefungen, das gemeinsame Vorkommen von unterirdischen Phänomenen wie Höhlen, Grotten und Bergwerken, die Existenz von großen Quellen meistens an der Basis des karbonatischen Massivs, das rasche Infiltrieren des Niederschlags und das Auffüllen des Karstuntergrunds und der Grundwasserleiter mit versickerndem Oberflächenwasser, geringe Selbstreinigungskraft, hohe Grundwassergeschwindigkeit und Wasserraten, zumeist auf lange Distanzen und ungehinderten und häufig direkten Transport von Oberflächenschadstoffen und dadurch hohe Sensitivität des karstischen Grundwasserkörpers gegenüber Grundwasserverunreinigung. Karbonatgesteine bedecken etwa 35% der Fläche Europas. In letzter Zeit werden Karstaquifere als die größten Grundwasserressourcen gesehen, 30 Prozent der Trinkwasser fließet aus Karstquelle.
Karstwasser
Karstwasser ist unterirdisches Wasser in verkarsteten Gesteinen. Wesensart des Karstes ist die auf bestimmte Gesteinsarten beschränkte Lösungsfähigkeit des Niederschlagswassers, die nicht nur auf die Oberfläche, sondern auch bis in die Tiefe des Gesteins wirksam wird. Vorwiegend sind dies Karbonatgesteine, Kalk und Dolomit, die der Auflösung durch Niederschlagswässer, welche in geringen Mengen Kohlensäure enthalten, unterliegen. Spalten und Klüfte werden durch diese lösungsfähigen Niederschlagswässer aufgeweitet, bis sich je nach Dauer und Intensität dieses Prozesses ein kavernöses unterirdisches Entwässerungssystem ausbildet. Gekennzeichnet wird die Oberfläche von Karstgebieten durch oberflächlich abflusslose Hohlformen (Dolinen, Karren), durch die Niederschlags- und Schmelzwässer zur Versinkung gelangen.
Kater
95 Prozent des Wiener Wassers wird aus Karstquellen geschöpft. Um die hohen Standards der Wassergewinnung zu halten betrieben die Wiener Wasserwerke schon seit 1986 ein Karstforschungsprogramm. Um eine genauere Kenntnis der das Karstgrundwasser beeinflussenden Faktoren zu gewinnen, wurde von den Wiener Wasserwerken ein umfassendes internationales Forschungsprogramm initiiert. "Kater", zusammengesetzt aus "Karst" und "Water" (KArst waTEr Research) ist ein von der EU mitfinanziertes Forschungsprojekt der Länder Österreich, Slowenien, Kroatien und Italien, die selbst schon jahrelang Karstlandschaften erforschen. Da in Europa die verschiedenen Formen der Landnutzung wie Weidewirtschaft, Tourismus oder Straßenbau, einander konkurrieren hat sich das Projekt der Erhaltung wertvoller Trinkwassergebiete angenommen. Österreich hat sich in seiner Forschung der Fortwirtschaft angenommen. Die Ergebnisse zusammenzufügen und Erfahrungen auszutauschen, war das Ziel des Projektes. Neben naturwissenschaftlichen Arbeiten und Softwareentwicklungen werden auch Aktivitäten in der Öffentlichkeitsarbeit gesetzt. www.kater.at
Kavitation
Die Kavitation ist ein Vorgang, der im strömenden Wasser auftreten kann. In einer turbulenten Strömung z.B. herrscht in den Wirbeln ein schneller Wechsel von Druckabfall und -anstieg. Vollzieht sich der Vorgang im Grenzgebiet des Verdampfungsdruckes, z.B. beim Ansaugen, dann kann ein schlagartiges Entstehen und wieder Kondensieren von Dampfbläschen eintreten. Man nennt diese Erscheinung Kavitation (Kavernen- oder Hohlraumbildung). Dabei entstehen ratternde Geräusche. Legt man das Ohr an eine Pumpe oder Rohrleitung, in der Kavitation herrscht, glaubt man, kleine Steinchen würden im Förderstrom des Wassers mitgerissen. Durch die mechanische Schlagwirkung bei der Kondensation der Bläschen werden mit der Zeit erhebliche Materialzerstörungen verursacht (bei Druckausstieg brechen diese Blasen sofort wieder in sich zusammen und das mit einer "Urgewalt" von einigen Tausend bar Druck), die sich gegebenenfalls durch Korrosion über freiwerdende Gase verstärken. Kavitation muss im Pumpenbetrieb vermieden werden, weil ein Rückgang des Förderstromes, starke Geräusche und vor allem Materialzerstörung die schädlichen Folgen sind.
Keime
In der Trinkwasserversorgung genauso wie in der Medizin werden mikrobielle Krankheitserreger (meist Bakterien) als Keime bezeichnet. Um die Verbreitung der Keime zu unterbinden, wird auf eine konsequente Desinfektion geachtet. In jedem Haushalt sind massenhaft Keime, aber mehr als 99 Prozent davon sind für den Menschen ungefährlich. Als beste Gegenmaßnahme halten Hygieneexperten häufiges Händewaschen für wichtiger als übertriebene Sauberkeit durch antibakterielle Haushaltsreiniger. In der Trinkwasserversorgung regelt die Trinkwasserverordnung die Sorgfaltspflicht der Betreiber einer Wasserversorgungsanlage zur Erhaltung der hygienisch einwandfreien Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch.
Klimawandel
Als Klimawandel bezeichnet man einen anthropogen (von Menschen verursachten) Anstieg der Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere. Die hauptsächliche Ursache dieser „globalen Erwärmung" liegt nach dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Verständnis „sehr wahrscheinlich" in der Verstärkung des Treibhauseffektes durch den Menschen, d.h. durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe und die weltumfassende Entwaldung wird Kohlendioxid (CO2) vermehrt in der Luft angereichert. Der Klimawandel wird kaum noch von einem Wissenschaftler bestritten. Das IPCC (International Panel on Climate Change) wurde 1988 von der World Meteorological Organisation (WMO) und dem United Nations Environment Programme (UNEP) eingesetzt mit der Aufgabe, in regelmäßigen Abständen (von etwa 5 Jahren) den Zustand des Klimasystems und seine Auswirkungen auf die menschlichen Gesellschaftssysteme festzustellen. In seinem vierten und letzten Teil des Weltklimaberichtes von 2007 kommt der IPCC zu dem Schluss, dass der Klimawandel schneller als angenommen vorangehe. Die Temperatur wird über den Kontinenten und in den nördlichen Breiten noch schneller steigen. Weltweit ist die Durchschnittstemperatur in den letzten 100 Jahren schon um etwa 0,74 Grad Celsius gestiegen. Die UN-Klimaforscher halten einen Temperaturanstieg weltweit um bis zu 6,4 Grad Celsius bis 2100 für möglich. Da Klima und Ökosystem in vielen Richtungen rückgekoppelt und miteinander vernetzt sind, könnte der Klimawandel einen maßgeblichen Einfluss auf (Geo-)Ökosysteme haben. Sowohl der Wasserkreislauf als auch die Bodenfunktionen (über Infiltration, Verdunstung ...) vom Strahlungsklima, dem Niederschlag und der Temperatur werden geregelt. Zu den unmittelbaren und eindeutig nachvollziehbaren Folgen des Klimawandels zählen unbestritten das Schmelzen der Gletscher und der Anstieg des Meeresspiegels, wodurch Küstenabschnitte dauerhaft überflutet werden. Die Folgen können nach Erkenntnissen der Forscher verheerend sein: Beinahe 40 Prozent der gesamten Weltbevölkerung leben in Küstengegenden, d.h. weniger als 60 Kilometer von der Küste entfernt, die durch den steigenden Meerespiegel ihre Heimat verlieren und gezwungen sind abzuwandern.
Kluftwasser
Kluftwasser ist unterirdisches Wasser in geklüfteten, nicht verkarsteten Gesteinen. Enge Klüftung bewirkt neben einer geringeren Durchsatzgeschwindigkeit und höherer Filterwirkung auch ein größeres Speichervermögen, also einen besseren Schutz von unterirdischen Wässern. Ausschlaggebend für Wasserbewegungen in Festgesteinen sind in erster Linie die Klüfte (Kluftdurchlässigkeit). Die „Gebirgsdurchlässigkeit" (Kluft- und Gesteinsdurchlässigkeit) eines Gesteinskörpers lässt sich im Gegensatz zur Durchlässigkeit bei Porengrundwasserleitern nur mit subjektiven Begriffen, wie „große Wegsamkeit, geringe Wegsamkeit", definieren. Entscheidend für die Wegsamkeit ist die Art der Zerklüftung, die Kluftdichte, die Lage der Klüfte, die Ausdehnung ,die Weite, die Oberflächenbeschaffenheit, der hydraulische Zusammenhang untereinander und die Füllung der Klüfte. Generell kann gesagt werden, je größer die Kluftdichte und die Klüfte, umso rascher erfolgt der Wasserdurchsatz, umso geringer ist das Rückhaltevermögen und umso geringer ist eine Filterwirkung (Trübung, Keime). Enge Klüftung bewirkt neben einer geringeren Durchsatzgeschwindigkeit und höheren Filterwirkung auch ein größeres Speichervermögen, also einen besseren Schutz von unterirdischen Wässern.
Kohlensäure
Kohlensäure (H2CO3) ist das Reaktionsprodukt von Kohlenstoffdioxid (CO2). Kohlenstoffdioxid löst sich im Wasser sehr leicht und bildet mit Wasser die Kohlensäure, die als Säure den pH-Wert des Wassers absenkt. Das Wasser ist mit der gelösten freien Kohlensäure in der Lage, die sehr schwer löslichen Carbonate der Erdalkalien (Calcium und Magnesium) als Hydrogencarbonate zu lösen („gebundene" Kohlensäure). Eine gewisse Menge freie Kohlensäure, die „zugehörige" Kohlensäure genannt wird, ist in jedem Wasser, das die Härtebildner Calcium und Magnesium enthält erforderlich, um die Hydrogencarbonate (Calcium) in Lösung zu halten. Wieviel zugehörige Kohlensäure notwendig ist, hängt von der Carbonathärte (Konzentration der Hydrogencarbonate) des Wassers ab. Wird dem Wasser die zugehörige Kohlensäure entzogen - wie das beim Erwärmen des Wassers der Fall ist - können die Hydrogencarbonate nicht mehr in Lösung bleiben und es bilden sich wieder Carbonate zurück. Diese sind im Gegensatz zu den Hydrogencarbonaten sehr schwer löslich und scheiden sich als „Kesselstein" oder „Wasserstein" ab. Enthält das Wasser über die zugehörige Kohlensäure hinaus noch weitere freie Kohlensäure gelöst, dann nennt man diese Kohlensäure „überschüssige" Kohlensäure oder „aggressive" Kohlensäure. Das Wasser nimmt dann mit zunehmender Konzentration an dieser überschüssigen Kohlensäure immer ausgeprägtere aggressive Eigenschaften an, löst Kalk und greift schließlich auch Werkstoffe an. „Aggressive" Kohlensäure soll deshalb mittels geeigneter Verfahren aus dem Wasser entfernt werden (Entsäuerung des Wassers). Der Mensch bildet - wie andere Lebewesen auch - Kohlensäure, die eine wichtige Rolle im Säure-Basen-Haushalt des Blutes spielt. Kohlensäure ist in den meisten natürlichen Mineralwässern enthalten und ist ein wichtiger Bestandteil der sterilen Verpackungstechnik.
Kohlenwasserstoffe
Kohlenwasserstoffe (Mineralölprodukte) aller Art bilden bei Unfällen von Transportfahrzeugen sowie durch Defekte oder Unachtsamkeit bei der Lagerung und Verwendung solcher Stoffe eine große Gefahr für alle Wässer, weil sie im Gegensatz zu vielen anderen organischen Substanzen im Boden bzw. im Wasser nur langsam abgebaut werden. Sehr zweckmäßige Hilfsmittel zur Beseitigung größerer Mengen von Mineralölprodukten auf Bodenflächen oder Oberflächenwasser sind Ölbindemittel, die eine breite Verwendbarkeit haben.
Kollektoren
Rohrkanäle bzw. Kollektoren sind längserstreckte Bauwerke im Erdkörper - ähnlich jenen von Schieberkammern - und dienen der Führung von Leitungen. Handelt es sich ausschließlich um Wasserleitungsrohrstränge so spricht man von Rohrkanälen; werden Leitungen verschiedener Einbautenträger verlegt, so spricht man von Kollektoren. Als Baumaterial wird heute meistens Stahlbeton verwendet, doch gibt es auch Bauwerke aus Stein- und Ziegelmauerwerk, Faserzementrohren, Stahlbeton- und Betonrohren sowie speziellen Blechen. Für Kollektoren gelten zumindest dieselben Sicherheitsvorschriften wie für Schieberkammern.
Kompensator
Der Kompensator (lat.: Ausgleicher) ist eine Armatur zum Ausgleich von thermischen Längenänderungen, Winkeländerungen und Versatz in Rohrleitungen. Gebräuchliche Bauformen sind der Langmuffenkompensator und der Wellrohrkompensator. Der Kompensator kann aus Metall oder Kunststoff gefertigt sein. Für Sonderfälle wo z.B. zusätzlich schall- und vibrationstechnische Anforderungen gestellt werden gibt es den Gummikompensator und den Weichstoffkompensator.
Kompressibilität (Zusammendrückbarkeit)
Wasser unterscheidet sich von den meisten Flüssigkeiten durch seine besonders geringe Kompressibilität. Die geringe Kompressibilität des Wassers ist für seinen Transport und seine Verteilung in geschlossenen Rohrnetzen von großer Bedeutung. Wird auf Wasser, wie auch auf manche andere Flüssigkeiten, Druck ausgeübt, pflanzt sich dieser nach allen Seiten gleichmäßig fort. Die geringe Kompressibilität des Wassers erklärt auch, dass der Druck in einer Rohrleitung, die mit Wasser gefüllt ist, durch Einpressen einer geringen Wassermenge rasch gesteigert werden kann (Druckprobe). Der Druck geht auch andererseits sehr rasch zurück, wenn eine geringe Entnahme erfolgt (Druckentlastungsventil, Ventil zur Abschwächung von Druckstößen in Rohrleitungen).
Kondensation
Als Kondensation bezeichnet man den Übergang eines Stoffes vom gasförmigen in den flüssigen Aggregatzustand. Dazu ist eine wärmende Quelle (z.B. Sonne) nötig. Die bei der Kondensation entstehenden Stoffe heißen Kondensat. Luft kann bei einer bestimmten Temperatur nur eine bestimmte Menge an Wasserdampf enthalten. Erreicht der Wasserdampfgehalt den Sättigungswert - die relative Feuchte beträgt 100% - kommt es zu Wasser (Kondensation) oder Eis (Sublimation). Wasser ist in allen drei Aggregatzuständen in der Atmosphäre vorhanden. Der Übergang zwischen Wasserdampf und flüssigem Wasser bzw. Eis ist ein grundlegender Prozess des natürlichen Wasserkreislaufs sowie des Wetters überhaupt. Die Kondensation feuchter Luft in höheren und kühleren Luftschichten führt zur Bildung von Wolken - Wassermoleküle schlagen sich an schwebenden kleinen Partikeln (Kondensationskernen) - nieder und bilden Wassertröpfchen. Am Boden führt sie zum Tau und in der bodennahen Luftschicht zum Nebel. Das Gegenteil der Kondensation ist das Verdampfen oder die Verdunstung.
Konzessionsrichtlinie
Die Konzessionsrichtlinie wird seit Dezember 2011 mit dem Veröffentlichen eines Entwurfs der Europäischen Kommission heiß diskutiert, sieht sie doch eine grundsätzliche Ausschreibungspflicht für Dienstleistungs- und Baukonzessionen vor. Besonders Wasserversorgungsunternehmen sind von dieser Richtlinie betroffen. Dem Richtlinienentwurf hat der Binnenmarktausschuss am 24. Jänner 2013 zugestimmt. Damit die Konzessionsrichtlinie Rechtsgültigkeit erlangt, müssen sich nun das Europäische Parlament und der EU-Ministerrat auf einen Gesetzestext einigen, der anschließend in nationales Recht umzusetzen ist. Eine Übergangsregelung soll öffentlichen Stellen eine Entscheidungsfreiheit für die Festlegung von Qualitätskriterien sicherstellen. Für Inhouse-Vergaben und interkommunale Zusammenarbeit soll es keine Ausschreibungspflicht geben, vorausgesetzt der Konzessionsnehmer hat keine private Beteiligung und 80 Prozent des Gesamtumsatzes werden in einer Sparte erwirtschaftet. Eine Übergangsregelung erlaubt es Wasserversorgern die Dienstleistungskonzessionen in den nächsten drei Jahren ohne Ausschreibung zu verlängern, längstens jedoch bis Juli 2020, wenn sie entsprechende Voraussetzungen erfüllen. Der Schwellenwert für die Anwendung der Konzessionsrichtlinie wurde auf Vorschlag der Europäischen Kommission mit 8 Millionen Euro festgelegt.
Korrelator
Korrelation heißt "Übereinstimmung" Wellenzüge anzeigt . Der Korrelator errechnet aus den unterschiedlichen Laufzeiten des Leckgeräusches zu zwei Messpunkten die Entfernung zur Leckstelle. Nach einer Vorortung werden zwei Mikrofone bzw. Sensoren angebracht, die jene an einer Wasseraustrittstelle (Gebrechen) erzeugten und über die Rohrleitung fortgepflanzten Geräusche aufnehmen, filtern, verstärken und als Impulse über Kabel oder drahtlos dem Korrelator zuleiten. Von diesem werden früher ankommende elektrische Signalwellen solange „verzögert" bis ein Kontrollinstrument (Schreiber, Bildschirm, usw.) mit einem starken Ausschlag die Ähnlichkeit der beiden Wellen- züge anzeigt (Korrelation). Aus der Laufzeitdifferenz der Signalwellen, der Schallgeschwindigkeit im jeweiligen Rohrmaterial der Leitungslänge zwischen den Sensoren ergibt sich die Lage der Wasseraustrittstelle (Leck) als Abstand von einem Sensorstandpunkt.
Die Lokalisierung einer Schadenstelle im Rohrnetz bedarf der genauen Kenntnis der Leitungsanlage und großer Erfahrung des Fachpersonals. Damit Korrelations-Messungen erfolgreich sind, darf die Leitung nicht frisch befüllt sein, da sich diese dann akustisch anders verhält, als eine seit längerem unter Druck stehende Leitung. Der Einsatzbereich ist bei langen Druckleitungen, vorzugsweise metallisch und im Außenbereich. Wie hoch entwickelt und aufwändig die Geräte sein können, die Lokalisierung einer Schadenstelle im Rohrnetz bedarf der genauen Kenntnis der Leitungsanlage und großer Erfahrung des Fachpersonals.
Korrosion
Unter Korrosion versteht man eine physikalische, chemische oder elektrochemische Veränderung des Werkstoffes. Wenn diese Veränderung nachteilig auf den Werkstoff oder das Trinkwasser wirkt, spricht man von einem Korrosionsschaden. In der Wasserwerkstechnik ist die Korrosion metallischer Werkstoffe - und hier insbesondere bei Rohrleitungsmaterial - am augenfälligsten, obwohl Korrosion bei allen Werkstoffen auftreten kann. Korrosion darf man nicht ausschließlich von der Werkstoffseite her betrachten. Dem korrodierend wirkenden Medium, sei es Luft, Boden oder Wasser, kommt eine ebenso wichtige Rolle zu, denn ein Werkstoff korrodiert nur dann, wenn seine Umgebung die Voraussetzungen dazu bietet. Aufgrund der Werkstoffeigenschaften und der Beschaffenheit des Korrosionsmediums lässt sich das wahrscheinliche Korrosionsverhalten eines Werkstoffes gut beurteilen und für einen bestimmten Einsatzzweck von vornherein die jeweils zweckmäßigsten Werkstoffe und Korrosionsschutzmaßnahmen auswählen.
Kryosphäre
Die Kryosphäre (griech. krýos=Kälte - Frost, „sphaira" Kugel) umfasst den gesamten Permafrost und das Eis auf der Erdoberfläche. Dazu zählen die arktischen und antarktischen Regionen, Grönland, die Gletscher in den Alpen und den Hochgebirgen der Erde und das Meereseis. Der Zustand der Kryosphäre ist ein Indikator für natürlich- bzw. künstlich induzierte kurz- und langfristige weltweite Klimaänderungen. Die Kryosphäre schmilzt derzeit in alarmierender Geschwindigkeit, - entsprechend dem weltweiten Temperaturanstieg - mit möglichen dramatischen Auswirkungen auf das zukünftige Weltklima.
Kupfer
In der Kalt- und Warmwasserverteilung wird reines, sauerstofffreies Kupfer für Rohre in der Inneninstallationen verwendet. Bei Wässern mit pH < 7,0 soll das Konzentrationsverhältnis von Hydrogencarbonat zu Sulfat > 1,5 sein. Die Forderungen der ÖNORM EN 12502-2 „Korrosionsschutz metallischer Werkstoffe" - Hinweise zur Abschätzung der Korrosionswahrscheinlichkeit in Wasserverteilungs- und -speichersystemen - Teil 2 „Einflussfaktoren für Kupfer und Kupferlegierungen" müssen beachtet werden.