Wasser Glossar
Calcium
Siehe Kalzium
Chlor
Als das nach wie vor hochwirksame, einfachste und billigste Desinfektionsmittel ist Chlor anzusehen. Es ist das einzige Mittel, das sehr lange Zeit (bis zu 48 Stunden) im Wasser beständig ist und daher entsprechend nachwirkt, und das überdies leicht und mit ausreichender Genauigkeit im Wasser nachgewiesen werden kann. Eine weitere Möglichkeit der Desinfektion des Wassers mit Chlor besteht in der Zudosierung von Natriumhypochloritlösung. 1 Liter frische Natriumhypochloritlösung entspricht 150 g Aktivchlor.
Chlordioxid
Unter den üblichen Aufbereitungsbedingungen ist Chlordioxid als Desinfektionsmittel hochwirksam und zeigt auch eine nachhaltende Wirkung im Rohrnetz („Depotwirkung"). Die bakterizide Wirkung ist vom pH in den Grenzen der zulässigen Werte für Trinkwasser unabhängig. Es bilden sich keine Nebenprodukte (sogenannte Haloforme) wie bei Chlorgas und Natriumhypochlorit. Sind Phenole anwesend, entstehen keine geruchsintensiven Chlorphenole und Chlordioxid reagiert auch nicht mit Ammoniumionen. Nachteilig sind dagegen das mögliche Auftreten von Chloritionen und der relativ hohe analytische Aufwand bei der Überwachung des Trinkwasserrohrnetzes. Wegen der Unbeständigkeit des Chlordioxides muss es an Ort und Stelle hergestellt werden. Die Wartung einer Anlage erfordert gut ausgebildetes Personal.
Chlorid
Chloride sind Salze der Salzsäure (HCl). Am bekanntesten ist das Natriumchlorid (NaCl), das normale Speisesalz. Chlorid wird über die Nahrung aufgenommen. Chloride sind in jedem natürlichen Wasser enthalten. Es gilt bei Auftreten höherer Werte als Zeichen einer Verunreinigung durch Abwässer oder durch Straßenstreusalze - es sei denn, der in Frage kommende Grundwasserstrom weist geologisch bedingt erhöhte Werte auf. In der Nähe von Salzlagerstätten steigt ihre Konzentration an. Chloride sind zwar hygienisch unbedenklich, führen aber in höheren Konzentrationen zur Geschmacksbeeinträchtigung des Trinkwassers. Stark erhöhte Werte (ab 60 mg/l) können auch die Korrosion in metallischen Wasserleitungen fördern.
Cholera
Die Cholera (gr.: Gallenbrechdurchfall) gehört zu den ältesten Durchfallerkrankungen und ist seit dem Altertum bekannt. Der Erreger wurde erstmals 1854 beschrieben. Sie ist eine schwere, bakterielle Infektionskrankheit, die vorwiegend den Dünndarm befällt. Sie wird durch ein Toxin des Bakterium Vibrio cholerae ausgelöst und führt zu starkem reisswasserartigem Durchfall mit großem Flüssigkeitsverlust (bis zu 25 Liter am Tag). Diese schnelle Austrocknung (Dehydratation) kann zu großen Mineralstoffverlusten des Körpers und zum Versagen von lebenswichtigen Organen führen. Häufig sind die Durchfälle von Übelkeit und Erbrechen begleitet. Cholera wird in der Regel durch verseuchtes Trinkwasser oder durch Verzehr von Lebensmitteln, welche mit den Bakterien in Kontakt gekommen sind, verursacht. Cholera tritt häufig in Ländern auf, in denen Trinkwasser- und Abwassersysteme nicht voneinander getrennt sind. Cholera kann behandelt werden, entscheidend ist der rasche Ersatz der verlorenen Flüssigkeits- und Elektrolytmengen. Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es Cholera-Epidemien in Europa. Erst durch den Bau der Trinkwasser- und Abwasserinfrastruktur konnte die Hauptursache von Cholera behoben werden.
Coli-Bakterien
Coli-Bakterien (coliform bacteria) sind Bestandteil der gesunden Darmflora von Mensch und Tier. Coli-Bakterien umfassen die Coliformen, Faecalcoliformen und Escherichia coli (E-Coli) und dienen als Hinweis (Indikator) für Verunreinigungen von Trinkwasser, Badewasser und Lebensmitteln, d.h. der Nachweis von Colibakterien im Trinkwasser ist ein wichtiges Indiz dafür, dass eine Verunreinigung mit Fäkalien vorliegt, dass andere Krankheitserreger enthalten sein können und eine Verwendung ohne vorherige Desinfektion nicht erfolgen darf.