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Wasser ist Leben.

Wasser Glossar

Bakterien

Bakterien sind einzellige Lebewesen von sehr verschiedener Gestalt. Sie haben die Fähigkeit aus einfachen organischen Stoffen - manche auch aus anorganischen Substanzen - Energie zu gewinnen und ihre eigenen Zellsubstanzen aufzubauen. Umhüllt sind sie von einer zarten Zellmembran, die in eine feste Zellwand eingeschlossen ist. Die Form dieser Zellwände ist für die Bakterienarten charakteristisch. Die Größe einer Bakterienzelle liegt durchschnittlich bei 0,5 bis 1 µm. Die Vermehrung erfolgt durch Teilung, wobei die Vermehrungsrate sehr hoch sein kann (Teilung alle 20 bis 40 Minute). Laut Trinkwasserverordnung dürfen Escherichia coli, Fäkale-coliforme Bakterien und Enterokokken in 100ml Trinkwasser nicht nachweisbar sein. Da das Trinkwasser bei bakteriologischen Routineuntersuchungen nicht auf alle Krankheiterregenden Keime geprüft werden kann, wird durch den Nachweis von „Indikatorkeimen" auf eine Verschmutzung des Trinkwassers durch menschliche und tierische Fäkalien geschlossen. Geeignete Fäkalindikatorbakterien sind die fäkalcoliformen Bakterien bzw. Escherichia coli, die nur in Warmblütern (Tier, Mensch) vorkommen. Treten diese Bakterien auf, zeigen diese eine fäkale Verunreinigung (Ausscheidungen von Mensch bzw. Tier) des Trinkwassers an.

bar

Nach dem Internationalen Einheitensystem hat Druck die Einheit Pascal. Obwohl das Pascal verbindlich als Maßeinheit für den Druck eingeführt wurde, verwendet man im Alltagsgebrauch noch heute die Einheit bar. Der Name stammt von dem griechischen Wort „báros „(schwer) ab. Am 1. Januar 1978 löste das Bar (bar) in Österreich die Maßeinheit physikalische Atmosphäre (atm) ab. In der Trinkwasserversorgung wird ein Betriebsdruck von 6 bar an der Anschlussstelle angestrebt. An den höhenmäßig ungünstigst gelegenen Entnahmestellen soll noch ein Betriebsdruck von 3 bar herrschen.

Bassena

Mit der Einleitung des Wassers in die Miet- und Zinshäuser entstand ein Phänomen, welches der Volksmund die „Bassena" nannte. Es handelte sich dabei um einen Wasserleitungshahn und ein darunter befindliches kleines, meist aus Gusseisen bestehendes Abflussbecken, welches am Korridor - am Gang - jedes Stockwerkes montiert war. Die Wohnparteien versorgten sich mit dem von der Bassena entnommenen Wasser. Die Bezeichnung dieser Einrichtung stammt von dem französischen Wort Bassin für ein künstlich angelegtes Wasserbecken. Diese Bassena erfüllte eine sehr soziale Funktion: Sie wirkte als Kommunikationszentrum für die Hausfrauen. Bei der Bassena traf man sich zwecks Austausch von Nachrichten. Mit der später erfolgten Einleitung des Wassers in die Wohnung wurde zwar die Wasserbeschaffung einfacher und bequemer, aber die soziale Funktion der Bassena war damit weggefallen.

Behälter und Wasserbehälter

Wasserwerke haben die Aufgabe, die permanente Versorgung mit Trinkwasser sicherzustellen. Da die Wasserförderung aus Quellen oder Grundwasser einerseits jahreszeitlich unterschiedlich ist und selten die Verbrauchsspitze abdecken kann, muss ein Ausgleich zwischen Wasserzufluss und Wasserverbrauch erfolgen. Dieser Ausgleich wird durch Speicher erreicht. Die Aufgaben von Wasserbehältern unterscheiden sich nach ihrer Lage zum Netz bzw. ihrer Betriebsweise. Wasserbehälter in Hochlage bestimmen und begrenzen den Druck in ihrem Versorgungsgebiet und erhöhen die Versorgungssicherheit. Die Wasserbehälter in Tieflage speichern die erforderlichen Wassermengen. Durchlaufbehälter liegen zwischen Wassergewinnung und Versorgungsgebiet.

Das benötigte Wasser wird durch den Wasserbehälter geleitet. Damit ist zudem eine ausreichende Wassererneuerung gewährleistet. Darüber hinaus haben Wasserbehälter die Aufgabe einen Vorrat zur Überbrückung von Betriebsstörungen sowie zur Brandbekämpfung (siehe Hydranten) bereitzustellen. Bei Verwendung von Pumpanlagen zur Wassergewinnung ist es aus wirtschaftlichen Überlegungen oft sinnvoll, nur zu gewissen Zeiten die Pumpanlagen zu betreiben. In der restlichen Zeit muss der Wasserverbrauch über den Speicher erfolgen. Wasserbehälter müssen so gestaltet und ausgeführt sein, dass Verschmutzungen oder sonstige nachteilige Veränderungen in bakteriologischer, biologischer, chemischer und physikalischer Hinsicht ausgeschlossen sind. Das gespeicherte Wasser darf keine nachteilige Veränderung durch Erwärmung oder Abkühlung erfahren (siehe Wasserqualität). 

Die Wasserspeicherung hat in der der Anlagenkette von der Gewinnung bis zum Endverbraucher eine besondere Bedeutung und stellt einen wichtigen Teil der Investitionen dar, den die Wasserversorgungsunternehmen tätigen. Im laufenden Betrieb werden regelmäßig Sichtkontrollen durchgeführt um das eventuelle Auftreten von Schwimmschichten, Bildung von Anlagerungen und Sedimenten festzustellen und zu beseitigen.

Benchmarking

Der Begriff Benchmarking (Benchmark = Maßstäbe setzen) ist in der Praxis entstanden und ist auf die US-amerikanische Xerox Corporation zurückzuführen, die sich Ende der 70er Jahre in einer schwierigen Wettbewerbsposition, bedingt durch Qualitäts- und Kostenprobleme befand. Benchmarking bezeichnet ein Analyseinstrument von Unternehmen, mit dem Produkte, Methoden, Abläufe und Strukturen betrieblicher Funktionen mit einem oder mehreren anderen Unternehmen verglichen werden, um Rationalisierungspotenziale oder Qualitäts- und Leistungssteigerungspotenziale aufzudecken. Als betriebsinternes Controlling-Instrument kann die eigene Leistungsfähigkeit stichhaltig nachgewiesen werden.

In der Europäischen Union wird das Benchmarking seit Ende 1996 als eine Methode angewandt, um die Leistungskraft der einzelnen Arbeitsmärkte der EU-Länder zu vergleichen.

Benchmarking ist ein Leistungsvergleich anhand von Betriebskennzahlen zwischen ähnlichen Vergleichspartnern mit dem Ziel, vom Besseren zu lernen. Durch Benchmarking können Optimierungspotenziale aufgefunden werden, aber auch die eigene Leistungsfähigkeit stichhaltig nachgewiesen werden. Benchmarking soll in erster Linie als betriebsinternes Controlling-Instrument dienen.

Im Rahmen der ÖVGW wurde ein österreichisches Benchmarking für die Wasserversorgung entwickelt. Das Projekt wurde von der ÖVGW initiiert und von wissenschaftlichen Instituten durchgeführt und betreut. Etwa 70 Wasserversorgungsunternehmen (sie repräsentieren dabei rund 50 % der versorgten Einwohner) haben auf freiwilliger und anonymer Basis teilgenommen und die erforderlichen Daten für den Leistungsvergleich vollständig und vertraulich an das Projektteam geliefert. Das Ergebnis der Stufe B des österreichischen Benchmarking- Projektes zeigt, dass die österreichische Wasserversorgung auf einem sehr hohen Qualitätsniveau bei im internationalen Vergleich moderaten Preisen durchgeführt wird. Ziel des Projektes ist eine weitere Optimierung der österreichischen Wasserversorgung bei weiterer Verbesserung des bestehenden hohen Qualitätsniveaus unter Beachtung ökonomischer und ökologischer Zielsetzungen. www.trinkwasserbenchmarking.at

Benzol

Benzol (chemische Formel C6H6) ist eine farblose, aromatisch riechende, leicht entzündliche Flüssigkeit, gehört zur Gruppe der aromatischen (ringförmigen) Kohlenwasserstoffe und löst sich nur wenig in Wasser. Benzol ist Bestandteil des Rohöls und damit Bestandteil von Produkten der Erdölraffination, es kommt auch in der Steinkohle vor. Benzinprodukte enthalten Benzol und darüber hinaus entsteht Benzol bei ihrer Verbrennung. Benzol-Emissionen entstehen zu mehr als 90 % durch Autoabgase, insbesondere bei benzingetriebenen Motoren. Benzol wird auch bei der Lagerung und dem Umschlag von Benzin frei gesetzt. Beim Rauchen von Zigaretten werden kleine Mengen Benzoldampf freigesetzt, auch bei Vulkanausbrüchen und Waldbränden entsteht Benzol. Benzol wird in der chemischen Industrie für die Synthese vieler Verbindungen gebraucht, wie zum Beispiel Nylon, Synthesekautschuk, Kunststoffe, waschaktive Stoffe, Insektizide, Farbstoffe Lösungsmittel, Antiseptikum und viele weitere Stoffe. Im Haushalt wird es aufgrund seiner Toxizität und krebserregenden Wirkung nicht benutzt. Benzol gehört neben Dioxine Arsen- und Cadmiumverbindungen zu den wichtigsten Umweltkanzerogenen. Es ist blutschädigend, krebserregend, fruchtschädigend und erbgutverändernd. Die Aufnahme von Benzol erfolgt hauptsächlich über die Atemluft, selten über Nahrung und Trinkwasser sowie die Aufnahme durch die Haut. Unter Umständen können Altlasten den Boden oder das Grundwasser stark verunreinigen.

Betriebsdruck

Der Wasserspiegel in einem Hochbehälter oder Wasserturm muss so hoch liegen, dass unter Berücksichtigung der Wasserspiegelschwankungen auch an den höchstgelegenen Punkten des Versorgungsgebietes ein ausreichender Betriebsdruck vorhanden ist. Der statische Druck (max. Betriebsdruck ohne Druckstoß) tritt auf, wenn kein Wasserverbrauch vorliegt und das Wasser in den Rohrleitungen stillsteht. Somit sind auch keine Reibungsverluste vorhanden und in jedem Punkt entspricht der statische Druck dem Höhenunterschied zwischen Wasserspiegel im Speicher und der Messstelle im Verbrauchsnetz. An den höhenmäßig ungünstigst gelegenen Entnahmestellen soll noch ein Betriebsdruck von 3 bar herrschen.

Biologische Aufbereitungsverfahren

Zu den biologischen Verfahren zählen jene Verfahren, bei denen Mikroorganismen Wasserinhaltsstoffe aufnehmen und dadurch das Wasser reinigen. Die Mikroorganismen besiedeln in Form eines Biofilmes die Oberfläche eines Trägermaterials. Als Trägermaterial wird im einfachsten Fall Filtersand bis hin zu speziellen Aktivkohlefiltermaterialien mit einer großen inneren Oberfläche angewendet. Je nach Oberfläche ist die Filtergeschwindigkeit unterschiedlich. Beispielhaft für biologische Verfahren sind die Enteisenung und Entmanganung zu nennen, bei der im aeroben Milieu (bei Anwesenheit von Sauerstoff) Eisen- und Manganbakterien die im Wasser gelösten Eisen- und Mangan-Ionen zu unlöslichen und somit abscheidbaren Verbindungen oxidieren. Als weiteres Beispiel ist die Entfernung von Ammonium anzuführen. Auch hier wird im aeroben Milieu durch Mikroorganismen Ammonium zu Nitrat aufoxidiert. Sollte bei dieser Art der Ammoniumentfernung die gebildete Nitratkonzentration über der zulässigen Höchstkonzentration liegen, ist auch eine entsprechende Nitratentfernung anzuschließen.

Bitumen

Bitumen zählt zu den ältesten Schutzmaterialien, die für den inneren und äußeren Rohrschutz angewendet werden. Dünne Bitumenschichten, wie sie nach dem Tauchen der Rohre in Bitumenlösungen resultieren, stellen keinen Oberflächenschutz im eigentlichen Sinne dar. Solche dünnen und porigen Schichten schützen die Rohre nur während des Transportes und der Lagerung eine zeitlang vor Korrosion an der Luft („temporärer Schutz"). Verstärkte bituminöse Oberflächenschutzsysteme beruhen auf Wickelschichten mit Glasvlieseinlagen. Bitumenschutzschichten sind gegen mechanische Beanspruchungen sehr empfindlich und erweichen bei höherer Temperatur.

Blei

Blei ist ein bläulich glänzendes Schwermetall. Es wird als Pb (lateinisch Plumbum) abgekürzt. In natürlichen Quell- und Grundwässern kommt Blei nicht vor. Blei kann bei Verwendung von Bleirohren und Bleiarmaturen nach längeren Standzeiten im Trinkwasser gefunden werden. In diesem Fall sollte man das Stagnationswasser vor der Entnahme bis zum merkbaren Temperaturabfall rinnen lassen. Abkochen des Trinkwassers ist keine geeignete Abhilfsmaßnahme. Eingesetzt wurden Bleirohren ausschließlich für Hausanschlussleitungen und vor allem auch für Steigleitungen und Leitungen innerhalb der Häuser und Wohnungen bis etwa in die 60-er Jahre. Bleianschlussleitungen wurden im Versorgungsnetz (außerhalb von Gebäuden) seit Jahrzehnten kontinuierlich getauscht, sodass es hier keine mehr gibt. 

Ständiger Konsum von bleibelastetem Wasser ist gesundheitsgefährdend. Bleiwasserleitungen zusammen mit weichem Wasser können zu hohen Bleikonzentrationen im Blut führen. Bei harten Wasser kann sich eine Schicht aus basischen Bleikarbonat bilden, die Bleiablösungen in das Trinkwasser verhindern. Bei Säuglingen und Kleinkindern können schon geringe Mengen Blei zu Störungen der Feinmotorik führen und die Intelligenz mindern. In der EU und in Österreich ist derzeit (seit Dezember 2003) der Parameterwert für den Bleigehalt im Trinkwasser auf 25 Mikrogramm/l (0,000025gr/l) festgesetzt. Ab 1. Dezember 2013 wird der Parameterwert auf 10 Mikrogramm/l gesenkt. In der jüngsten Wohnrechtsnovelle wird interpretiert, dass das längere Laufenlassen des Wassers ausreichen müsste, um eine Gesundheitsgefährdung durch Blei zu verhindern. Somit wäre kein Austausch der Leitungen auf Vermieterkosten notwendig. Entscheiden müssen dies allerdings die Gerichte.

Brackwasser

Wasser mit geringerem Salzgehalt (weniger als 250 Milligramm Salz pro Liter) ist Süßwasser, Wasser mit höherem Salzgehalt Salzwasser. Brackwasser ist in der Regel ein sauberes Wasser, das durch die Durchmischung aus Meer- und Süßwasser in Küstengewässern oder von Wasser im Binnenland durch Salzanreichung entsteht. Brackwasser ist geprägt durch hohen Salzgehalt (5 g/l und mehr). In Brackwassergebieten trifft man auf Süß- und Meerwassertiere bzw. spezielle Brackwasserarten. Brackwasser ist nicht zum Trinken geeignet, weil es dem Körper Wasser entzieht. Durch die globale Erwärmung (Klimawandel) und das Ansteigen des Meeres stellt für viele Länder das Brackwasser eine drastische reale Gefährdung dar. Simulationen ergaben, dass sich das unterirdische Brackwasser um 10 bis 50 Prozent weiter ins Landesinnere ausbreitete als das oberirdisch eindringende Salzwasser.

Bronze

Unter Bronze versteht man die Legierung des Kupfers mit Zinn. Sonderbronzen sind Legierungen des Kupfers mit anderen Metallen, wie z.B. Aluminium. Bronzen finden vornehmlich im Pumpenbau Verwendung (Laufräder, Gleitlager).

Brückenrohrleitung

Zur Überquerung von Gerinnen, Eisenbahntrassen oder Straßen mit einer Rohrleitung wird diese entweder an eine vorhandene Brücke montiert oder eine eigene Rohrbrücke gebaut. Ist eine Brücke vorhanden, wird diese als Tragkörper für die Leitung verwendet. Entsprechende Maßnahmen gegen Frosteinwirkung sind vorzunehmen. Die Rohrleitung muss sowohl die Bewegungen der Brücke als auch die Eigenbewegungen zum Beispiel infolge Temperaturänderungen mitmachen können. Wenn keine geeignete Brücke vorhanden ist, muss eine eigene Rohrbrücke errichtet werden. Die Konstruktion kann nur von befugten Fachleuten projektiert und ausgeführt werden.

Brunnen

Anlage zur Erfassung von Grundwasser(strömen) und Förderung von Trink- und Nutzwasser. Bei artesischen Brunnen tritt Wasser aufgrund seines hydrostatischen Überdrucks zutage. Wir unterscheiden bei den Grundwasserfassungen die senkrechten (vertikalen) Fassungen, die Grundwasserleiter in beliebiger Tiefe unter Tage nutzen, und die waagrechten (horizontalen) Fassungen, die flach liegende Grundwasservorkommen erschließen. Zu den senkrechten Fassungen gehören der Schachtbrunnen - als älteste Bauform überhaupt - und der Bohrbrunnen. Zu den waagrechten Fassungen sind die ebenfalls schon seit langem gebräuchlichen Sickerrohrleitungen und die Fassungsstollen sowie der neuere Horizontalfilterbrunnen zu zählen. (Siehe auch Hausbrunnen)

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