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Wasser ist Leben.

Wasser Glossar

Abfluss

Der Abfluss ist jener Teil der Niederschlagsmenge eines Einzugsgebietes, der nicht verdunstet. Er umfasst den oberirdischen und den unterirdischen Abfluss. Der unterirdische Abfluss verzögert sich gegenüber dem oberirdischen Abfluss durch den größeren Fließwiderstand in den einzelnen Bodenschichten. Der oberirdische Abfluss kann im Einzugsgebiet flächenhaft oder in Abflussgerinnen erfolgen. Der unterirdische Abfluss, der durch die Versickerung des Niederschlagswassers oder durch versickernde Oberflächenwässer gespeist wird, fließt als Grundwasser ab.

Abhorchgeräte

Dem Abhorchgerät kommt die Aufgabe zu, dem menschlichen Ohr bzw. bei optischer Anzeige dem Messgerät die Defektgeräusche zu übertragen. Man unterscheidet zwischen mechanisch-akustischen und elektro-akustischen Abhorchgeräten. Beide Geräte arbeiten nach dem gleichen Prinzip. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass bei elektrisch-akustischen Geräten die Geräusche verstärkt werden und die Übertragung auch durch optische Anzeige (Mikroamperemeter) erfolgen kann. Bei Auffinden eines Defektgeräusches setzt die Feinortung ein. Die genaue Lage der Schadenstelle wird mittels Bodenmikrophon mit mechanisch-akustischer oder elektro-akustischer Ausstattung von zwei Seiten (Geräuschmaximum) ermitteln. In geduldiger Kleinarbeit wird man schrittweise, diesmal bei tunlichster Ausschaltung aller Nebengeräusche der Schadenstelle näherkommen. Die größten störenden Einflüsse entstehen durch Fremdgeräusche bzw. Schallablenkungen im Boden. Aus diesem Grund wird die Suche oft in Zeiten geringsten Straßenverkehrs, also nach Mitternacht, durchgeführt. Um die verschiedenen Geräusche feststellen und unterscheiden zu können, bedarf es großer Erfahrung. Siehe auch Korrelator.

Abiotisch

Als abiotisch (griechisch: nicht belebt, ohne Organismen) werden einzelne Komponenten der Außenwelt bezeichnet (auch Umweltfaktoren benannt), die ohne Lebensvorgänge sind und direkt oder indirekt auf Organismen einwirken. Zu diesen Umweltfaktoren zählen unter anderem Wasser, Gestein, Boden, Luft, das Klima etc ... Alle Organismen eines Ökosystems werden von diesen Faktoren beeinflusst. Abiotisch bedeutet ebenfalls lebensfeindlich und beschreibt eine Umgebung, in der kein Leben gedeihen kann. Umweltfaktoren, an denen Lebewesen innerhalb eines Ökosystems beteiligt sind, werden als biotisch bezeichnet.

Absenktrichter

Die Grundwasserentnahme erzeugt je nach Größe der Entnahme im Verhältnis zum natürlichen Grundwasserabfluss eine Absenkung des natürlichen Grundwasserspeigels. Dieser Bereich der Absenkung wird als Absenktrichter bezeichnet, wobei sich je nach Grundwassergefälle Abweichungen von der radialsymmetrischen Trichterform ergeben. Die Größe des Absenktrichters hängt vom Boden, dem Grundwassergefälle und der Entnahmerate ab, wobei messbare Absenkungen sehr weit reichen können, besonders bei größeren Brunnenfeldern und wechselseitigen Überlagerungen mit Nachbargewinnungen. Über das Grundwassermessstellennetz können Veränderungen der Grundwasserhöhen nach Aufnahme des Brunnenbetriebs gemessen, der Entnahmebereich ermittelt und die Grundwasserhöhenlinien gezeichnet werden.

Absperrorgan

Allgemein ist ein Absperrorgan im Trinkwasserleitungsnetz erforderlich um den Durchfluss zu stoppen (z.B. bei Reparaturen, Wartungsarbeiten usw.). Es gibt mehrere technische Möglichkeiten und Varianten von Absperrorganen in einem Wasserleitungsnetz. Bei größeren Dimensionen wird hauptsächlich ein Absperrschieber oder eine Absperrklappe eingesetzt. Bei kleineren Dimensionen können auch Kugelhähne oder Magnetventile zum Einsatz kommen. Bei der Planung und Ausführung zur Integration von Absperrorganen in Versorgungs- und Leitungssystemen muss allgemein auf die Typenwahl geachtet werden. Im Gegensatz zu "langsam" öffnenden/schließenden Absperrorganen (Schieber und Klappen) können "schnell" öffnende/schließende (Kugelhähne und Magnetventile) enorme Druckschläge im Leitungssystem verursachen.

Absperrschieber

Der Absperrschieber ist eine Armatur zur Steuerung des Durchflusses in einer Rohrleitung. Bei dieser Bauart wird ein gummierter Keil radial in den Querschnitt verschoben bis der Durchfluss vollständig unterbunden wird. Die Betätigung des Keiles erfolgt durch eine Gewindespindel mit einem aufgesetztem Handrad oder einem Antriebsmotor. Absperrschieber werden in Nennweiten von bis zu mehreren Metern und mittleren Nenndruckstufen ausgeführt. Gewöhnlich werden sie zum jeweils vollständigen Öffnen oder Schließen des gesamten Durchflussquerschnitts genutzt. Sie haben in voll geöffneten Zustand so gut wie keinen Strömungswiderstand mehr, währenddessen ihr Platzbedarf innerhalb der Rohrleitung und ihre Empfindlichkeit gegenüber Verschmutzungen vergleichsweise klein ist.

Adsorption

Geringe Konzentrationen organischer Stoffe im Wasser wie z.B. Mineralölprodukte, chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW), Pestizide (PSM) u.a. können durch Adsorption an Aktivkohle aus dem Wasser entfernt werden. Daneben sind im Kapitel B1 des Lebensmittelcodex andere Verfahrensabläufe, meist Kombinationen aus verschiedenen Verfahrensstufen, angeführt.

Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)

Ziele und Aufgabe der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit ist die Wahrung der Sicherheit und Qualität auf dem Gebiet der Gesundheit und der Ernährung. Zahlreiche Bundesanstalten und Bundesämter aus den Bereichen Lebensmitteluntersuchung, Bakteriologie und Serologie, Veterinärmedizin und Landwirtschaft wurden ab 1. Juni 2002 unter diesem Dach fusioniert. Durch die Zusammenlegung und Konzentration der Bundesämter bzw. Bundesanstalten wurde eine gesamtheitliche Betrachtungsweise des Lebensmittelkreislaufes ermöglicht und eine signifikante Verbesserung der Kontrollmaßnahmen im Lebensmittelbereich erreicht. In 42 Instituten und Kompetenzzentren - auf vier Hauptstandorten - untersuchen, begutachten und kontrollieren 1400 ExpertInnen u. a. Lebensmittel, Arzneimittel, Infektionskrankheiten und Tierseuchen. Trinkwasser gilt als Lebensmittel, dessen Verkehr durch das Lebensmittel- und Verbraucherschutzgesetz und dessen Bereitstellen im Besonderen durch die Trinkwasserverordnung geregelt wird. Im Trinkwasserbereich reicht das Angebot der AGES von der Prüfung von Gemeinde-Wasserversorgungsanlagen und Stadtwerken über Wassergenossenschaften bis hin zu privaten Brunnenbesitzern. Die Agentur ist zu 100 Prozent im Eigentum der Republik Österreich. www.ages.at

Akkreditierung

Akkreditierung (franz.: accréditer beglaubigen, bevollmächtigen) ist die formelle Anerkennung, dass eine Prüf- und Überwachungs- oder Zertifizierungsstelle für die Ausübung bestimmter Tätigkeiten (Prüfungen, Überwachungen oder Zertifizierungen) befugt ist.

Aktivkohlefilter

Aktivkohle ist eine feinkörnige Kohle, die als Adsorptionsmittel unter anderem in Wasser- und Abwasserbehandlung eingesetzt wird. Sie besteht vor allem aus Kohlenstoff. Aktivkohle wird durch geeignete Verkohlung aus Holz, Braunkohle u.a. gewonnen. In der Wasseraufbereitung dient Aktivkohle zur Reinigung von Rohwasser. Hauptanwendungsgebiete ist die Entfernung leichtflüchtiger chlorierter Kohlenwasserstoffe und Pflanzenschutzmittel (z.B. aus der Landwirtschaft). Aktivkohlefilter sind Behälter, die mit Aktivkohle gefüllt sind. Die Aktivkohle bindet Schadstoffe durch ihre große Oberfläche. Die Schadstoffe bleiben an der porösen Kohle haften. Ein Aktivkohlefilter hat eine begrenzte Lebensdauer. Nach einer bestimmten Zeit ist seine Aufnahmefähigkeit erschöpft.

Ammonium (NH4)

Ammonium ist zwar ein Kation, steht aber als Stickstoffverbindung in Zusammenhang mit Nitrit und Nitrat. Es ist ein unmittelbares Zersetzungsprodukt organischer Substanzen und so Indikator für mögliche Verunreinigungen durch Abwässer. In Tiefenwässern tritt es geologisch bedingt auf. Ammonium ist gesundheitlich nicht bedenklich, kann jedoch in der Aufbereitungs- und Desinfektionstechnik des Trinkwassers stören.

Anschlussleitungen

Anschlussleitungen sind Rohrleitungen von der Anschlussstelle an die Versorgungsleitung bis zur Übergabestelle, das ist die Verbindungsstelle der Wasserzähleranlage mit der Verbrauchsleitung innerhalb der anzuschließenden Liegenschaft. Wenn kein Wasserzähler vorgesehen ist, endet die Anschlussleitung unmittelbar hinter der ersten Absperrvorrichtung auf der Liegenschaft.

Anthropogen

Anthropogen (griechisch anthropos - Mensch und genese - Erzeugung) bedeutet vom Menschen verursachte Veränderungen. Anthropogen ist das Gegenteil von natürlich. Der CO2-Anstieg und der dadurch verursachte Anstieg der Durchschnittstemperatur in der erdnahen Atmosphäre und der Meere mitsamt verschiedenen Schädigungen von Ökosystemen („Klimawandel") wird nach dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Verständnis als anthropogen bezeichnet. Mit wenigen Ausnahmen sind heute nahezu alle Erdteile stark anthropogen beeinflusst.

Arsen

Der Namen Arsen (Lateinischer Name: Arsenicum) geht auf die griech. Bezeichnung arsenikon zurück oder leitet sich von griech arseniko ab, das sich etwa mit männlich/stark übersetzen lässt. Erst seit dem 19. Jahrhundert ist die Bezeichnung Arsen gebräuchlich. Arsen ist ein weit verbreitetes Halbmetall und kommt praktisch überall im Boden in geringen Konzentrationen von bis zu 10 ppm vor. Als Spurenelement kommt es auch in organischen Verbindungen und damit auch in Lebewesen vor. Das elementare Arsen ist nur wenig giftig. Giftig sind die Arsen-Sauerstoff-Verbindungen. Arsen wurde nicht nur als Mordgift verwendet, sondern auch, in geringeren Mengen, als Heilmittel. Die Verwendung ist bereits im Altertum bezeugt - es wurde als Schönheitsmittel und zur Leistungssteigerung eingesetzt. Arsensulfide sind Bestandteil von Arzneimitteln der Chinesischen Medizin. Arsen fällt als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Kupfer, Blei, Kobalt und Gold an. Ein großer Teil am freigesetzten Arsen entstammt auch der Verbrennung fossiler Brennstoffe. In Bangladesch und Westbengalen ist das Grundwasser großflächig mit Arsen verseucht. 35 bis 50 Millionen Menschen sind vom vorzeitigen Tod bedroht. Es ist laut Weltgesundheitsorganisation die "größte Massenvergiftung der Weltgeschichte". In den Sechzigerjahren begannen westliche Hilfsorganisation, in Bangladesch und Westbengalen Brunnen zu bohren um von mit Krankheitserregern kontaminiertem Oberflächenwasser auf Grundwasser ausweichen zu können. Damals wusste niemand, dass im Grundwasser Arsen ist, von der Natur her. Eine akute Arsenvergiftung (Arseniosis) führt zu Krämpfen, Erbrechen, inneren Blutungen, Durchfall bis hin zu Nieren- und Kreislaufversagen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt seit 1992 einen Grenzwert für Arsen im Trinkwasser von 10 Mikrogramm pro Liter.

Atrazin

Atrazin ist ein chemisches Pflanzenbehandlungsmittel (Herbizid). Es wurde vor allem im Maisanbau und zur "Unkrautbekämpfung" auf Gleisanlagen, Industrie- und Verkehrsflächen eingesetzt. Seine Wirkung beruht auf einer Hemmung der Photosynthese. Atrazin gilt als schädlich für die Umwelt, vor allem für Pflanzen, Wasserlebewesen und Bodenorganismen. Der Wirkstoff weist für den Menschen eine geringe akute Giftigkeit auf und ist für Vögel und Nützlinge (z. B. Bienen) weitgehend ungefährlich. Atrazin ist in Österreich seit 1995 nicht mehr zugelassen und ist die Anwendung nicht mehr erlaubt. Atrazin ist allerdings immer noch nachweisbar, weil im Grundwasser sehr beständig. Das Anwendungsverbot hat sich allerdings bewährt. In den folgenden Jahren wurde ein Sinken der Atrazinkonzentration im Grundwasser verzeichnet. An 72% der wegen ihrer höheren Atrazinbelastung ausgewählten 247 Messstellen nahm die Konzentration ab. Die Abbaubarkeit von Atrazin kann bis zu 30 Jahre betragen.

Au(e)

Die Au(e) ist die vom wechselnden Hoch- und Niedrigwasser geprägte Niederung entlang eines Baches oder Flusses. Durch ihre Hochwässer formen Bäche oder Flüsse artenreiche Auenwälder in diesen natürlichen Überflutungsgebieten. Die Auen gehören zu den artenreichsten und zugleich am stärksten bedrohten Lebensräumen in Europa. Die Auenökosysteme beherbergen eine große Vielfalt von Pflanzen und Tieren auf engstem Raum. Durch Hochwasserereignisse wurde die Erkenntnis gewonnen, dass die Flussaue zum Gewässer gehört und einen natürlichen Retentionsraum bildet. Aue weisen eine hohe Regenerierungskraft auf. Wenn ehemalige Auengebiete wieder an die natürliche Dynamik des Flusses angeschlossen werden, lässt der Erfolg meist nicht lange auf sich warten: Die wieder überschwemmte Auenfläche wird rasch besiedelt und erreicht bald einen ähnlichen hohen Artenreichtum wie vor der Abkoppelung vom Flusslauf. Man findet in der Flussaue ausschließlich fluviale feinkörnige Sedimente (Auenlehm), die zur Bildung der typischen Auenböden geführt haben. Viele Wasserwerke (ua. Wien, Linz, Tulln, Klosterneuburg) beziehen teils oder ihr gesamtes Grundwasser aus Auengebieten. Die unberührten und naturbelassenen Auen garantieren eine erstklassige Qualität - die eiszeitlichen Schotterablagerungen wirken als zuverlässige Filter. Von Seiten der Wasserversorger wird viel Wert auf den Schutz dieser sensiblen Biotope gelegt.

Aufbereitung -Trinkwasseraufbereitung

Wenn Rohwasser nicht den gesetzlichen Anforderungen für den menschlichen Gebrauch genügt, muss es aufbereitet werden. Dies geschieht in der Trinkwasseraufbereitung mittels physikalischer, chemischer oder biologischer Verfahren. Die Prozesse die zur Anwendung kommen sind abhängig von der Qualität des Rohwassers. Zu Beginn steht meist die Entfernung von Partikeln mittels Filtration oder einer Kombination aus Flockungs-Filtration oder Flotation-Filtration. In einem weiteren Schritt werden Wasserinhaltsstoffe oxidiert (z.B.: mittels Ozon) mit anschließender Filtration. Den Abschluss bildet die Desinfektion. Weitergehende Aufbereitungsmaßnahmen sind die Enthärtung, Entsäuerung, Entfernung von Schwefelwasserstoff, Verminderung des Nitratgehaltes, etc.

Ausgleich der Verbrauchsschwankungen

Da die Wasserförderung aus Quellen oder Grundwasser jahreszeitlich unterschiedlich ist und nur in den seltensten Fällen Verbrauchsspitzen abdecken kann, muss ein Ausgleich zwischen Wasserzufluss und Wasserverbrauch erfolgen. Dieser Ausgleich wird durch Speicher (Trinkwasserbehälter) erreicht. Gerade bei Verwendung von Pumpanlagen zur Wassergewinnung ist es aus wirtschaftlichen Überlegungen oft sinnvoll, nur zu gewissen Zeiten die Pumpanlagen zu betreiben. In der restlichen Zeit muss der Wasserverbrauch über den Speicher erfolgen. Der Ausgleich der Verbrauchsschwankungen kann jedoch nur funktionieren, wenn über den Bemessungszeitraum (Tagesausgleich, Wochenausgleich) die Summe des Wasserzuflusses und des Wasserverbrauches gleich null ist. Das heißt, dass zu gewissen Zeiten eine Wasserüberschussmenge vorhanden ist, die im Speicher aufgenommen werden kann. Für die Dimensionierung eines Wasserbehälters ist es erforderlich, die Ganglinie des Tagesverbrauches des vom Behälter zu versorgenden Gebietes zu kennen.

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